Rohstofflager Klärschlamm
Der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), Stefan Müller nimmt heute eine Pilotanlage auf dem Großklärwerk Nürnberg in Betrieb, mit der ein neues Verfahren erprobt wird, um Phosphor aus Klärschlamm zurück zu gewinnen.
Unser Ziel, das Wirtschaftswachstum weitgehend vom Ressourceneinsatz zu entkoppeln, werden wir nur erreichen, wenn wir die Ressourceneffizienz in Produktion und Konsum steigern und eine entsprechende Kreislaufwirtschaft aufbauen, so Müller heute in Nürnberg. Die Rückgewinnung von Phosphor bei gleichzeitiger Verwertung und energetischer Nutzung des Klärschlamms sei ein gutes Beispiel dafür, wie innovative Forschungsprojekte in die Anwendung kommen können.
Bis etwa zur Hälfte des deutschen Phosphorbedarfs könnte aus dem in Deutschland anfallenden Klärschlamm gedeckt werden und so die Abhängigkeit von ausländischen Phosphorproduzenten reduzieren. Phosphor findet nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in vielen technischen Bereichen Verwendung.
Grundlage der halbtechnischen, vom BMBF geförderten Pilotanlage ist das sogenannte Metallurgische Phosphorrecycling-Verfahren. Das Herzstück der Anlage ist ein sogenannter Kupolofen, der üblicherweise zur Herstellung von Gusseisen aus Schrott und Roheisen verwendet wird: In ihm wird der Klärschlamm bei Temperaturen von bis zu 2.000°C eingeschmolzen. Die Technologie wird erstmalig in dieser Größenordnung und für die Verwertung von Klärschlamm erprobt.
In dem vom BMBF mit 4,2 Mio. € geförderten Vorhaben arbeiten unter der Leitung der Klärschlammverwertung Nürnberg GmbH zwei Wirtschaftspartner sowie vier Forschungseinrichtungen zusammen.
Die Pilotanlage ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine Energieeffiziente und Ressourcenschonende Wasserwirtschaft in dem BMBF-Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA).
Weitere Informationen:
https://bmbf.nawam-erwas.de
https://www.nuernberg.de/internet/krn_mephrec/