Wasserflüsse für Schulen: Neues Lernpaket in Arbeit

Woher kommt das Wasser aus dem Wasserhahn in der Schule? Wie viel regnet es durchschnittlich in der Region? Und reicht das Wasser eigentlich, das vor Ort zur Verfügung steht, um die Nachfrage zu decken? Um das Thema Wasser an Schulen greifbar zu machen, entwickelt das IÖW auf Grundlage der Ergebnisse des Projektes „Wasserflüsse in Deutschland“ ein neues Lernpaket. Zugleich werden die Potenziale zur Erweiterung der unter Wasserfachleuten hervorragend aufgenommenen Wissensplattform ausgelotet.

Berlin, 25. Juni 2015 – Das Projekt „Wasserflüsse in Deutschland“ startet jetzt in eine zweite Phase, in der es sein Angebot für Schulen aufbereitet. Das Projekt, das das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Nachhaltiges Wassermanagement“ durchführt, hat seit 2011 Informationen rund ums Wasser und seine Nutzung in Deutschland zusammengetragen und mittels verschiedener Medien innovativ aufbereitet. Neben dem Faltposter Alles im Fluss startete das IÖW das Portal www.bmbf.wasserfluesse.de. Dort können Informationen etwa zu Niederschlägen und Verdunstung, privater und industrieller Wassernutzung sowie zukünftiger Wasserverfügbarkeit spielerisch abgerufen und verglichen werden. Eine interaktive Deutschlandkarte macht es möglich, sich im Internet zu Wasserflüssen in über 300 Landkreisen zu informieren und sich die Zusammenhänge mit Animationsfilmen veranschaulichen zu lassen.

Schülerinnen und Schüler für Wasser interessieren
Um das Zukunftsthema Wasser für Schulklassen noch greifbarer zu machen, arbeiten die Initiatoren des Projekts nun an einem neuen Lernpaket. Die Projektarbeit an Schulen zum Thema Wasser soll durch ein vielseitiges Materialpaket, das auf den bisherigen wissenschaftlichen Ergebnissen beruht, angeregt und durchgeführt werden. Geplant sind sowohl Offline- als auch Online-Angebote für den Klassenraum, die die Schülerinnen und Schüler einladen zu entdecken, zu erforschen und überregionale Zusammenhänge zu begreifen. Hierbei geht es vor allem um Fragen wie die natürliche Wasserverfügbarkeit in der Region und den Verbrauch im eigenen Haushalt. Neben den natürlichen Wasserflüssen und den direkten Wassernutzungen wird auch das Konzept des virtuellen Wassers vermittelt: Wie viel Wasser verbrauchen wir etwa indirekt über den Konsum von spanischen Tomaten oder mit dem T-Shirt aus importierter Baumwolle? Das Projektmaterial soll so konzipiert sein, dass es durch die Lerngruppen individualisierbar ist und die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren außerhalb der Schule fördert.

Bereits verfügbar: Lernbaukasten für Aus- und Weiterbildung
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) hat das IÖW bereits den Lernbaukasten Wasserflüsse in Deutschland erstellt, der Basiswissen zu Wasserflüssen in Deutschland zu vermittelt. Dieses Angebot richtet sich an Personen in der Aus- und Weiterbildung, im Studium oder der Erwachsenenbildung, die eine fundierte Sichtweise auf die Wassersituation in Deutschland erwerben möchten. In kleinen Lerngruppen können didaktisch aufeinander aufbauende Inhalte erarbeitet und mithilfe von Magnetkarten visuell dargestellt und buchstäblich „begriffen“ werden.

Wasserwissensplattform erweitern
Die in der ersten Phase des Projektes „Wasserflüsse in Deutschland“ entwickelte interaktive Wissensplattform zu natürlichen Wasserverfügbarkeiten, Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt, regional differenzierten Wassernutzungen sowie virtuellen Wasserflüsse bietet ein großes Potenzial, weitere Dimensionen von Wasserwissen aufzunehmen und abzubilden. So könnten etwa Inhalte aus anderen Projekten oder Wissensplattformen integriert, weitere regionale Differenzierungen bezogen auf Deutschland oder auf andere regionale Bezugsräume vorgenommen oder der Umsetzungsstand der Wasserrahmenrichtlinie in Europa dargestellt werden. Die Potenziale zur Erweiterung der Wissensplattform „Wasserflüsse“ und die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen deutschen oder internationalen Institutionen zum Ausbau einer solchen Plattform sollen in den nächsten Monaten in dieser zweiten Phase des Projektes ausgelotet werden – unter anderem durch die Präsentation des Projektes auf nationalen und internationalen Tagungen sowie durch die Durchführung eines internationalen Workshops mit anderen Expert/innen zu Daten- und Wissensplattformen.


Redaktionelle Informationen:
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Mehr Informationen zum Lernbaukasten finden Sie hier.

Pressekontakt:
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Richard Harnisch
Tel.: 030/884594-16
richard.harnisch@ioew.de
www.ioew.de