Dresden veröffentlicht das bundesweit erste Hitze-Handbuch: Praktische Hinweise zur Vorbereitung auf Hitze und dem richtigen Verhalten an extrem heißen Tagen

Was tun gegen Hitze in der Stadt? Lebensqualität trotz Sommerhitze? Das BMBF-Forschungsprojekt „HeatResilientCity II“ erforscht, wie die Hitzebelastung in Städten am effektivsten gemindert werden kann.

Dresden hat das bundesweit erste Hitze-Handbuch herausgebracht. Damit sollen Zivilgesellschaft, Verbände, Kommunalverwaltungen, Politik, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen dazu befähigt werden, die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen an sommerliche Hitze zu forcieren und zu verstetigen. Anhand des Quartiers Dresden-Gorbitz wird erläutert, welche Faktoren die Hitzebelastung beeinflussen sowie allgemeine Informationen zum Stadtklima und dessen Entwicklung. Im praktischen Teil werden Handlungsempfehlungen, zum Beispiel für den gebäudebezogenen Hitzeschutz wie Bäumen im Außenbereich sowie ein Ablaufplan bei Hitzewarnungen beschrieben. Zudem wird bei nötigen Investitionen in Hitzeschutzmaßnahmen an oder in Gebäuden auf Förderprogramme verwiesen.

Gesundheitsschutz bei Hitze
Das Verbundprojekt „HeatResilientCity II" aus der BMBF-Fördermaßnahme „Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region" hat aber auch die Auswirkungen von Hitze auf die menschliche Gesundheit untersucht. Dabei wurden Personengruppen, die besonders durch Hitzeereignisse gefährdet sind, identifiziert. So gibt das Hitze-Handbuch unter anderem praktische Informationen zur Frühintervention bei bevorstehenden Hitzeereignissen und Handlungshinweise für besonders gefährdete Personengruppen. Es richtet sich an Beschäftigte städtischer Einrichtungen und an solche in freier Trägerschaft im Bereich Gesundheit, Pflege, Soziales, Bildung und Wohnen, enthält auch Erkenntnisse zum Klima in der Stadt und allgemeingültige Empfehlungen für die Bürgerschaft.

Das Hitze-Handbuch gibt auch ganz praktische Hinweise zur Vorbereitung auf heiße Tage: Richtiges Verhalten bei Hitze, Verschattung von Innenräumen, richtige Ernährung, Anpassung des Tagesablaufs und der Weg zum nächsten kühlen Ort oder Trinkbrunnen.

Anpassung an den Klimawandel in Städten
Als Hauptlebensraum des Menschen bedarf die Stadt mit ihrem spezifischen Stadtklima einer vorsorgenden Stadtplanung, um die klimatischen Verhältnisse in einem für die Bewohnerinnen und Bewohner erträglichen Rahmen zu halten. Deshalb hat das Verbundprojekt „HeatResilientCity II" (HRC) aus der BMBF-Fördermaßnahme „Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region" untersucht, wie Dresden und Erfurt widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen – das heißt klimaresilienter – gemacht werden können. Dabei haben die Forschenden auch das HRC-Hitzetool entwickelt. Es ist ein Web-Tool zur Bewertung von Hitzeanpassungsmaßnahmen im Freiraum und in Wohngebäuden. Es ermöglicht die Bewertung von Anpassungsmaßnahmen sowie deren Priorisierung. So unterstützt es den Entscheidungsfindungsprozess bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen im städtischen Raum und kann von unterschiedlichen Akteursgruppen wie Kommunen, Wohnungsunternehmen, Expertinnen und Experten und interessierten Laien genutzt werden.

Das BMBF fördert HeatResilientCity II mit 1,43 Millionen Euro.