BMBF-geförderte Forschung zum Klimawandel präsentiert sich auf COP26

Zwei Side Events auf der Weltklimakonferenz in Glasgow (virtuell)

Vom 31. Oktober bis 12. November 2021 findet in Glasgow die 26. UNFCCC-Vertragsstaatenkonferenz (COP26) statt. Die COP26 ist Präsenzveranstaltung der Vertreterinnen und Vertreter aller Vertragsstaaten seit Beginn der COVID-19-Pandemie.


Die klimapolitischen Verhandlungen werden von einer Klimamesse begleitet, auf der sich vielfältige Akteure und Akteurinnen hinsichtlich der Umsetzung des Übereinkommens von Paris (ÜvP) austauschen können. Im Deutschen Pavillon werden zwei BMBF-Förderschwerpunkte sogenannte Side Events ausrichten und zur Diskussion einladen:

Sustainable Finance for Climate Mitigation (03.11.2021, 12:30-14:00 CET / 11:30-13:00 Ortszeit Glasgow)

Die zukünftige Entwicklung des Klimawandels hängt stark von den Investitions-, Regulierungs- und Konsumentscheidungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ab. Gleichzeitig sind diese Bereiche bereits von den Folgen des Klimawandels betroffen. An vielen Stellen fehlen jedoch noch das Wissen über die Zusammenhänge und die Instrumente für einen effizienten, umsetzbaren Klimaschutz. Deshalb finanziert das BMBF den Förderschwerpunkt „Ökonomie des Klimawandels II". Um den Wissenstransfer der Ergebnisse zu unterstützen und den Austausch zwischen Forschung und Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft zu intensivieren, wird der Förderschwerpunkt von einem „Dialog zur Klimaökonomie" begleitet und unterstützt.

Die EU soll bis 2050 klimaneutral sein, und die Bundesregierung strebt an, die Treibhausgasneutralität von Deutschland bis 2045 zu erreichen. Dem Finanzsektor kommt hierbei eine wichtige Rolle zu. In diesem Side Event, das der „Dialog zur Klimaökonomie" (vertreten durch das DIW Berlin, das IfW Kiel und das PIK) organisiert, werden verschiedene politische Optionen für den Finanzsektor vorgestellt und diskutiert: Erstens Vorschriften zu Berichterstattung und Transparenz, um den Bedarf an standardisierten und zukunftsorientierten klimabezogenen Informationen zu decken. Zweitens politische Maßnahmen, die diese Informationen zur Verbesserung des finanziellen Risikomanagements nutzen. Und schließlich, welche politischen Maßnahmen Anreize setzen können, um Kapital für klimafreundliche Investitionen zu mobilisieren. Die Ergebnisse sollen in das geplante „Forum Klimaökonomie" im März 2022 einfließen.


Keynote: Policy Options for a Sustainable Finance Strategy (Karsten Löffler, Frankfurt School of Fi-nance & Management)

Impulsvorträge:

  • Cost of capital (Dr. Kai Lessmann, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK)
  • Scenario analysis and stress testing (Dr. Franziska Schütze, Deutsches Institut für Wirtschafts-forschung DIW Berlin)
  • Climate-related reporting (Prof. Dr. Frank Schiemann, Universität Hamburg)
  • tbd (Christa Clapp, CICERO Center for International Climate Research)

Moderation: Prof. Dr. Karen Pittel, ifo Institut / Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Bun-desregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)

Land-based Carbon Dioxide Removal – Science and Governance Challenges (12. November 2021, 12:30 – 14:00 CET / 11:30 – 13:00 Ortszeit Glasgow)

In der Klimaforschung gilt es als äußerst wahrscheinlich, dass für eine Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 °C oder 2 °C neben der drastischen Reduktion von Treibhausgas-Emissionen auch sogenannte „negative Emissionen" benötigt werden. Negative Emissionen bedeuten das aktive Entziehen von CO2 (Carbon Dioxide Removal, CDR) aus der Atmosphäre und dessen langfristige Speicherung. Dazu werden in der Forschung und im Weltklimarat IPCC ein breites Spektrum an Optionen von ökosystem-basierten bis hin zu technischen Verfahren an Land und im Meer diskutiert.

Wie kann Deutschland die Treibhausgasneutralität von 2045 an einhalten? Ist CO2-Entnahme sinnvoll und gesellschaftlich erwünscht? Die BMBF-Fördermaßnahme „Carbon Dioxide Removal" (CDR) erforscht politische, ökologische, technische und gesellschaftliche Fragen zu CDR-Methoden.

In diesem Side Event, das die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) ausrichten, diskutiert die Fördermaßnahme Zielkonflikte und Synergien hinsichtlich der Nutzung von Landsystemen auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Panel:

  • Dr. Kate Dooley, University of Melbourne
  • Prof. Dr. Julia Pongratz, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Dr. Artur Runge-Metzger, Europäische Kommission, Brüssel
  • Dipak Dasgupta, The Energy and Resources Institute (TERI), India

Moderation: Prof. Dr. Sabine Fuss, Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) / Humboldt-Universität zu Berlin

Beide Veranstaltungen werden auf Englisch abgehalten.

Alle Side Events im Deutschen Pavillon werden auf der Plattform des Deutschen Pavillons www.german-climate-pavilion.de gestreamt. Hierfür ist eine einmalige Registrierung auf der Plattform notwendig.