Forschende starten zweites Forschungsprogramm WRAP2.0 (WASCAL RESEARCH ACTION PLAN 2.0) im Kompetenzzentrum für Klimawandel und angepasstes Landmanagement in Westafrika (WASCAL)

Wie kann Westafrika die Folgen des Klimawandels, wie Dürre und Flut, bewältigen? Das untersuchen Forschende aus Westafrika und Deutschland gemeinsam im zweiten Forschungsprogramm WRAP2.0 des Klimakompetenzzentrums WASCAL – gefördert von BMBF.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Afrika und Deutschland erforschen gemeinsam die Folgen des Klimawandels für Westafrika, wie Extremwetter und den Anstieg von Treibhausgasen, unter anderem vor dem Hintergrund intensivierter Landnutzung. Das BMBF unterstützt diese interdisziplinäre Forschung für den Klimaschutz mit den afrikanischen Partnerländern im zweiten Forschungsprogramm „WRAP 2.0" (WASCAL RESEARCH ACTION PLAN 2.0) von November 2021 bis 2024 mit rund 12 Millionen Euro für deutsch-afrikanische Forschungsprojekte.

Ernteverluste durch den Klimawandel in Westafrika

Westafrika verzeichnet ein sehr schnelles Bevölkerungswachstum, das mit einer starken Intensivierung der Landwirtschaft einhergeht. Dadurch erhöht sich die Umweltverschmutzung sowie der Ausstoß von Treibhausgasemissionen (TGE), die Bodenerosion und der Verlust der biologischen Vielfalt. Diese Situation wird durch den Klimawandel noch weiter verschärft. Mit der Erderwärmung aufgrund des Klimawandels sowie klimatische Schwankungen verlängern sich Dürreperioden und verstärken sich Extremwetterereignisse, wie Starkregen und Überflutungen. Diese Entwicklungen führen zur Degradierung von Böden, das heißt, zum Verlust von Ökosystemleistungen, und verursachen große Ernteverluste.

Ziele des zweiten Forschungsprogramms WRAP2.0

Eine nachhaltige, klimaresiliente Landwirtschaft und Sicherstellung der Ernährung sind entscheidend für die Verbesserung der Lebensbedingungen in Westafrika. So muss die Landwirtschaft resistenter gegen den Klimawandel werden, den Ausstoß von Treibhausgasen verringern und die Kohlenstoffbindung in bereits degradierten Böden erhöhen. Um hierfür gute Rahmenbedingungen zu schaffen, benötigen Entscheidungsträger auf allen Ebenen wissenschaftlich fundierte Informationen und Kenntnisse darüber, wie Klimawandel-Abmilderungs- und Anpassungsstrategien für die Landwirtschaft erarbeitet und sich die Umwelt, die Volkswirtschaften und die Gesellschaften nachhaltig entwickeln können.

Auf diese aktuellen Herausforderungen wurde das zweite Forschungsprogramm von WASCAL zugeschnitten: Durch Konsultationen mit Forschenden und Stakeholdern wurde es an aktuelle Forschungsbedarfe angepasst. Das Ziel dieser Maßnahme ist der Aufbau der erforderlichen wissenschaftlichen Kapazitäten sowie die Messung und Auswertung der Daten zum Klimawandel als Entscheidungsgrundlage für zukunftsorientiertes Handeln. Darauf soll die Entwicklung innovativer Lösungen für eine nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft in jenen Schlüsselregionen aufgebaut werden, die aller Erwartung nach durch den Klimawandel besonders hart getroffen werden.

Zum strategischen Rahmen für die Fördermaßnahme WRAP2.0 zählt die Afrikastrategie des BMBF.

Schwerpunkte der geförderten Forschungsprojekte im Programm WRAP2.0

Im Rahmen von WRAP2.0 sind sechs Forschungsprojekte zu den neuesten Entwicklungen im Klimawandel, in der Migration und zur Landnutzung in Afrika gestartet.

Die Forschungsprojekte untersuchen die Auswirkungen des Klimawandels und der intensivierten Landnutzung auf die Treibhausgasemissionen, verbessern das Treibhausgasmonitoring und entwerfen Klimaszenarien als Entscheidungsgrundlage für eine Verbesserung der Lebensbedingungen in Westafrika. Dabei liegt der Fokus sowohl auf einem längerfristigen regionalen Klimamonitoring als auch auf der Anbindung regionaler Klimamodelle an globale Modelle.

Einige Forschungsprojekte untersuchen speziell die Auswirkungen von Extremwetterereignissen, wie urbaner und ruraler Dürre sowie Überflutungen in Westafrika. Weitere Projekte widmen sich den Ursachen und Veränderungen der Migrationsmuster bei Landflucht, Pendelwanderung über inner-afrikanische Grenzen hinweg sowie internationaler Migration.