Dialogforum „Mit der Leipzig Charta 2.0 neue Wege beschreiten“

Mit der neuen Leipzig Charta 2.0 streben die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union eine weltweit führende Rolle bei der Transformation von Gesellschaften auf den Grundprinzipien Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, erneuerbarer Energien und nachhaltiger Mobilität an. Stadtquartiere mit ihren unmittelbar erlebbaren Nachbarschaften sollen als „Reallabore für innovative Projekte“ zur Erreichung dieses Ziels beitragen. Neue Lösungsansätze in der Quartiersentwicklung werden gerade auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie benötigt.

Unter dem Motto "Mit der Leipzig Charta 2.0 neue Wege beschreiten" fand im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme "Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft - RES:Z" am 26. April 2021 ein digitales Dialogforum statt. 
Neben Teilnehmenden aus dem Kreis der geförderten RES:Z Projekte hatten geladene externe Gäste aus Ministerien, Kommunen und Verbänden die Möglichkeit, innovative Zwischenergebnisse aus den RES:Z Projekten kennenzulernen und mehr über die neue Leipzig Charta und deren Prinzipien guter Stadtentwicklungspolitik zu erfahren. Gerade der Ebene des Quartiers mit seinen komplexen Herausforderungen bei der Umsetzung der Ziele der Leipzig Charta kommt eine wichtige Bedeutung zu. 

Daher lag der Fokus der vorgestellten Handlungsfelder aus den RES:Z Projekten auf den Themen Suffizienz, der  Erfahrungen mit der Gestaltung gewinnbringender Partizipationsprozesse / Co-Creation sowie Ansätzen zur Kreislaufwirtschaft im Sinne eines urbanen Stoffstrommanagements. 

Die BMBF-Fördermaßnahme "Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft – RES:Z" adressiert Ressourceneffizienz im Bereich der städtischen Stoffströme, Wasserinfrastruktursysteme und der Flächennutzung. Ziel der geförderten Verbundprojekte ist es, neue und umsetzungsorientierte Konzepte für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen auf der Ebene des Stadtquartiers zu entwickeln und in der Realität zu erproben. Die 12 inter- und transdisziplinäre Vorhaben in rund 20 Modellkommunen haben erste Ergebnisse für Flächennutzung, Wasserwirtschaft und Stoffstrommanagement erarbeitet und werden in diesem Jahr die Umsetzungs- und Erprobungsphase intensiv vorbereiten und teilweise starten.

Darüber hinaus wurden technologische Ansätze vorgestellt, um multifunktionale Elemente blau-grüner Infrastruktur, wie z.B. Baumrigolen und Gründächer, in Quartiere einzubinden. Diese unterstützen durch den Rückhalt von Niederschlagswasser oder Kühlungseffekten das Mikroklima in Quartieren positiv und entwickeln nachhaltiges Wassermanagement. 

Die Grundzüge des "RessourcenPlan" als ein Instrument und Planungsansatz zur nachhaltigen Quartiersentwicklung, in welchem die Ressourcen Wasser, Baustoffe, Energie und Fläche betrachtet werden, wurden erläutert. 

Die anschließende Expertenrunde wurde eingeleitet durch einen Impulsvortrag der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen - DGNB e.V. Vor allem die extern Geladenen hatten im Anschluss die Gelegenheit, ihr Feedback zu den Forschungsimpulsen zu geben und Ideen und Ansätze hinsichtlich einer erfolgreichen Implementierung der Neuen Leipzig Charta zu diskutieren. Als vielversprechender Baustein zur praktischen Umsetzung wird bspw. das KfW Programm "Energetische Stadtsanierung" gesehen, das einen integrierten, nachhaltigen Ansatz verfolgt, der auch Klimawandelanpassung und weitere Nachhaltigkeitsthemen explizit adressiert. Auch wurde gemahnt, dass sich nachhaltige Stadtentwicklung nicht ausschließlich auf die Thematik der Ressourcen beschränken darf, sondern vielmehr auch soziale Fragen, wie z.B. die Bezahlbarkeit des Wohnens, zu betrachten sind, damit nachhaltige Quartiersentwicklung nicht zum Anlass für Gentrifizierung wird.

Die Präsentationen zum Dialogforum sind auf der RES:Z Webseite verfügbar und können hier abgerufen werden

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