Querschnittsthema Digitalisierung

Ob in Wirtschaft oder Gesellschaft: Die Digitalisierung durchdringt und verändert nahezu jeden Aspekt unseres Alltags. Gleichzeitig wird immer deutlicher, dass unsere Art zu leben und zu wirtschaften negative Folgen für Umwelt und Gesellschaft hat, beispielsweise für das Klima oder den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Digitale Technologien und Innovationen können nachhaltige Entwicklungen in vielen Bereichen unterstützen und beschleunigen – etwa in der Stadtentwicklung, Kreislaufwirtschaft und Energiewende. Um eine nachhaltige, sichere digitale Zukunft möglich zu machen, wollen wir Digitalisierung und Nachhaltigkeit konsequent zusammendenken und die Chancen der Digitalisierung für die Umsetzung der Agenda 2030 nutzen.

Wir gestalten heute die Digitalisierung von Morgen – „Natürlich.Digital.Nachhaltig"!

Die 2019 aufgelegte Digitalstrategie des Bundesforschungsministeriums bildet den Rahmen für die Gestaltung des digitalen Wandels und der Datenpolitik in Bildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation. Hier formuliert das Bundesforschungsministerium seinen Anspruch, Digitalisierung so zu gestalten, dass sie der Gesellschaft und dem Erhalt der Lebensgrundlagen dient. Die Digitalisierung bietet zahlreiche Chancen nachhaltiger Entwicklung – vorausgesetzt, sie selbst wird nachhaltig und sicher gestaltet. Hier setzen wir mit dem Aktionsplan „Natürlich.Digital.Nachhaltig" an und fördern Forschung und Entwicklung im Bereich Digitalisierung, die sich an den Nachhaltigkeitszielen orientiert und zu deren Umsetzung beiträgt. Mit dem Aktionsplan verfolgen wir drei wesentliche Ziele:

  1. die Grundlagen für digitale Nachhaltigkeit zu schaffen,
  2. digitale Technologien nachhaltiger zu gestalten,
  3. die Nachhaltigkeitsziele durch digitale Innovationenzu erreichen.

 

Digitale Lösungen für Nachhaltigkeit in FONA

Die Chancen der Digitalisierung für die nachhaltige Entwicklung sind enorm. Digitale Technologien können Prozesse effizienter, schneller und nachhaltiger machen. Sie ermöglichen neue Erkenntnisgewinne und Handlungsoptionen, beispielsweise durch verbesserte Sensorik, KI-basierte Anwendungen und maschinelles Lernen. In FONA nutzen wir bereits vielfach die Möglichkeiten der Digitalisierung für die Nachhaltigkeitsforschung und werden den Einsatz digitaler Technologien künftig noch stärker fördern.

Die Anwendungsfelder erstrecken sich dabei über das gesamte Spektrum der FONA-Nachhaltigkeitsforschung. Beispielsweise leisten intelligente digitale Lösungen bereits heute einen zentralen Beitrag zum Gelingen der Energiewende, indem sie die Erzeugung und den Verbrauch erneuerbarer Energie in Einklang bringen. Ein anderes Beispiel zeigt sich in der Präzisionslandwirtschaft: Sie nutzt digitale Technologien, um den Wasserverbrauch und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie Düngern besser zu steuern. Intelligente Datenerfassung und -auswertung durch Schlüsseltechnologien wie maschinelles Lernen und KI dient zudem dem besseren Verständnis von Klimaänderungen, Biodiversitätsverlusten und Naturgefahren. Und sie helfen bei der Gestaltung einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft. Diese mit der Digitalisierung verbundenen Potenziale wollen wir mit unserer Förderung weiter ausbauen.

Das Verhältnis von digitalen Innovationen und nachhaltiger Entwicklung ist jedoch häufig zwiespältig. Denn was nützt der Einsatz digitaler Innovationen im Nachhaltigkeitsbereich, wenn KI-Algorithmen oder Serverfarmen mehr Energie verbrauchen, als sie einsparen? Solche Fragestellungen, insbesondere zu Reboundeffekten, werden in FONA ebenfalls adressiert.

Daten in der Forschung – der Rohstoff der Zukunft

Daten sind der Rohstoff der Zukunft – und digitale Dateninfrastrukturen essenziell, um Daten für nachhaltige Innovationen zu nutzen. Neben der Entwicklung neuer Algorithmen und digitaler Arbeitsabläufe zur Datenerfassung, -verarbeitung und -analyse ist insbesondere der Zugang zu qualitätsgeprüften Forschungsdaten entscheidend. Das Bundesforschungsministerium leistet mit der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) einen wesentlichen Beitrag zur systematischen Erschließung von Forschungsdaten. Beispielsweise wird im Themenkomplex Nachhaltigkeit eine NFDI für den Bereich Biodiversität, Ökologie und Umweltdaten etabliert. Im Rahmen von FONA werden wir die damit verbundenen Synergien für die Nachhaltigkeitsforschung nutzen und den Prozess zur nachhaltigen Nutzung von Daten vorantreiben.

Neben Daten, die im Forschungskontext entstehen, leisten öffentliche und private Daten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Wir unterstützen mit FONA die Kooperation zwischen Dateneignern, Analysten und Anwendern zum Zwecke der nachhaltigen Entwicklung. Mit der Initiative „Data Science for Sustainable Development" (DSSD) bringen wir Städte, Kommunen und Metropolregionen mit Datenwissenschaftlern zusammen, um nachhaltige digitale Lösungen auf lokaler Ebene zu entwickeln und umzusetzen – beispielsweise zur Nutzung von Flächen oder zur Erfassung von Umweltbelastungen und Lärm.

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