Aktion 3: Umweltschonende Methoden der CO2–Entnahme aus der Atmosphäre prüfen

Wir werden Methoden einer aktiven Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre erforschen und möglichst umweltfreundliche Handlungsoptionen aufzeigen.

Wo stehen wir?

Falls die Maßnahmen zur Minderung von Treibhausgasen weiterhin nicht ausreichen, um bis 2050 das Ziel der Treibhausgasneutralität zu erreichen, könnte es notwendig werden, in den kommenden Jahren emittiertes CO2 wieder aus der Atmosphäre zu entnehmen (Carbon Dioxide Removal, kurz: CDR). Zurzeit wissen wir jedoch nicht, ob die Risiken der dafür notwendigen Methoden vertretbar wären, wenn CDR in großem Maßstab angewendet wird. Künftige CDR-Forschung muss deshalb über rein technoökonomische Sichtweisen hinausgehen, Umweltaspekte, Aspekte der gesellschaftlichen Akzeptanz und der internationalen Zusammenarbeit berücksichtigen sowie die Auswirkungen auf weitere UN-Nachhaltigkeitsziele und die klassische Klimaschutz- politik adressieren. Nur so können solide Entscheidungen zur Bewertung, Priorisierung und Implementierung einzelner Ansätze getroffen werden.

Wo liegt der Forschungsbedarf?

Theoretische Abschätzungen der Potenziale und Risiken von CDR-Methoden liegen bereits vor. Angesichts des immer noch unzureichenden Fortschritts der weltweiten Klimaschutzbemühungen soll die Forschung nun verstärkt den Schritt in Richtung Machbarkeitsstudien gehen. Die Wirksamkeit und die weitergehenden Wirkungszusammenhänge des Einsatzes von CDR-Methoden wollen wir dabei in den Fokus rücken. Das schließt sowohl einzelne Methoden als auch deren Kombination (beispielsweise landbasierende und ozeanische Methoden) ein. Fragen der Machbarkeit stellen sich insbesondere in Bezug auf das Ziel eines großtechnischen Einsatzes einer Methode und der Langfristigkeit der Speicherung von CO2. Die Analyse der verschiedenen CDR-Methoden muss den gesamten Lebenszyklus erfassen. Da absehbar keine einzelne CDR-Methode ausreichen wird, müssen die Methoden vermehrt als Portfolio von Möglichkeiten untersucht und vergleichend analysiert werden. Diese Analyse und Bewertung der verschiedenen CDR-Methoden muss grundsätzlich der Vermeidung von Treibhausgasemissionen zum Erreichen der Klimaneutralität gegenübergestellt werden. Leitgedanke dabei sind die Vermeidung schädlicher Einflüsse auf die Ökosysteme und die nachhaltige Entwicklung.

Umsetzungsschritte und Meilensteine

  • 2020 haben wir eine interdisziplinär angelegte Förderung zum Thema CO2-Entnahme aus der Atmosphäre aufgelegt, mit der die Potenziale und Risiken eines umfassenden Portfolios an möglichen CDR-Methoden untersucht werden sollen.
  • Gleichzeitig unterstützen wir die Erkundung von CO2-Speicherpotenzialen in Meeren und Ozeanen im Rahmen der interdisziplinären Forschungsmission „Marine Kohlenstoffspeicher als Weg zur Dekarbonisierung“ der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM).
  • Im Rahmen dieser Forschungsförderung planen wir einen umfassenden forschungsbegleitenden Diskurs mit Stakeholdern in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zur Gesamtthematik CDR inklusive der einzelnen Methoden. Mittels eines interdisziplinären Begleitvorhabens soll das Thema in die übergreifende klimapolitische Debatte eingebettet werden.
  • Die Ergebnisse dieser Förderinitiativen werden wir 2024 vorlegen.

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