Das Motto der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für den heutigen Weltgesundheitstag lautet „Gesundheit für alle“: Wie dies im Klimawandel gelingen kann, erforschen Nachwuchsforschende

Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Zunehmende Extremwetterlagen, wie Hitzeperioden oder Starkregen, werden zu einer Herausforderung für die Gesundheit. Der heutige Weltgesundheitstag macht darauf aufmerksam.

Der Klimawandel gefährdet nicht nur Natur und Umwelt, sondern wird zunehmend auch zum Gesundheitsrisiko für Menschen. Die Entwicklung ist so deutlich wie erschreckend: Zunehmende Extremwetterlagen, wie Hitzeperioden oder Starkregen, aber auch schleichende Veränderungen, wie veränderte Niederschlagshäufigkeiten und zunehmende Trockenzeiten werden zu einer Herausforderung für die menschliche Gesundheit.

Vor allem andauernde Hitze-Perioden, verbunden mit intensiver UV-Strahlung sowie Luftverschmutzung und starke Wetterschwankungen belasten die Leistungsfähigkeit von Menschen und erhöhen die Häufigkeit und Dauer von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Hautkrebs sowie Allergien. Darüber hinaus schafft zum Beispiel die Erderwärmung günstigere Bedingungen für neue Infektionen und Krankheitserreger. Auch häufiger auftretende Extremwetterereignisse, wie Sturm und Hochwasser, betreffen die Menschen direkt und können sie traumatisieren. Die Berichte des Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) belegen diese negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerungsgesundheit in jedem Berichtszyklus deutlicher.

In der neuen BMBF-Förderinitiative „Nachwuchsgruppen Globaler Wandel: Klima, Umwelt und Gesundheit" wird das Wissen aus den Bereichen Klimawandel und Umwelt mit der Gesundheitsforschung interdisziplinär verknüpft, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit besser zu verstehen. So entwickeln beispielsweise die Nachwuchsforschenden des Projekts „CoCareSociety" Klimadienstleistungen für die Pflegewirtschaft und eine pflegende Gesellschaft. Dabei untersuchen sie Langzeitpflege und Gesundheit in alternden Gesellschaften sowie deren Energiebedarf und Energieeffizienz insbesondere bei erhöhten Temperaturen durch den Klimawandel. In dieser Nachwuchsgruppe soll daher eine neue Art von Klimaservices, die auf das Altenpflege- und Energieeffizienzverhalten im Wohngebäude zugeschnitten sind, entwickelt werden. Dabei geht es beispielsweise darum, Pflegebedürftige in heißen Wetterperioden frühzeitig vor Austrocknung und Kreislaufkollaps zu schützen.

Die Nachwuchsgruppe „CLIMADEMIC" erforscht, welche Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen dem Klimawandel und der öffentlichen Gesundheit bestehen. Dabei untersuchen sie, wie sich klimabedingte Risikofaktoren auf die mögliche Entstehung und Verbreitung neuer Pandemien auswirken und wie sich dafür Resilienzmaßnahmen entwickeln lassen. Mittels dieser Maßnahmen soll zukünftig das Risiko pandemischer Dynamiken abgeschätzt werden. Somit wird die Nachwuchsgruppe zu einem neuen Verständnis und zu neuer Resilienz gegenüber klimabedingten Gesundheitsgefahren beitragen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Projekt „AMBER" widmen sich der Frage, ob und wie Radfahren, zu Fuß gehen und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, also aktive Mobilität, zur individuellen Gesundheit und zur Eindämmung des Klimawandels beitragen kann. Die Nachwuchsgruppe arbeitet eng mit unternehmerischen und zivilgesellschaftlichen Praxispartnern zusammen. Die Untersuchungen sollen dazu beitragen, die Perspektiven verschiedener Akteure zusammenzubringen, um Schlüsselfaktoren zur Förderung der aktiven Mobilität zu identifizieren und nachhaltig zu implementieren.

Die Erkenntnisse aus den interdisziplinären Nachwuchsgruppen legen das Fundament, um auf globale Krisen, wie den Klimawandel, besser vorbereitet zu sein und die klimabedingten Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit besser zu verstehen.