Grundstein für weniger Müll und grüne Energie in Ghana gelegt

Täglich fallen in Ghana mehr als 12.000 Tonnen Siedlungsabfälle an. Diese Abfälle werden kaum verwertet und verrotten unkontrolliert. Die Folgen: Gesundheitsgefahren, Treibhausemissionen und Umweltverschmutzung. Eine einzigartige „Hybrid-Photovoltaik-Biogas-Pyrolyse-Anlage“ wandelt diese Siedlungsabfälle in klimafreundliche Energie um. In Kumasi hat gestern der ghanaische Umweltminister Prof. Kwabena Frimpong-Boateng zusammen mit Vertretern der deutschen und ghanaischen Partnern den Grundstein für die Demonstrationsanlage gelegt.

Deutsche Forschungseinrichtungen und Unternehmen lösen zusammen mit Universitäten und Firmen aus Ghana gleich zwei Herausforderungen, die es in dem westafrikanischen Land gibt: zu viel Müll und zu wenig Energie. Sie entwickeln im Projekt Waste2Energy eine Hybrid-Photovoltaik-Biogas-Pyrolyse-Anlage, die Abfall mit Energie aus der Sonne und verschiedenen Zersetzungsverfahren in grüne Energie umwandelt.

Gleichzeitig tragen die vor sich hin rottenden Abfälle aber auch zum Klimawandel bei, denn es werden Treibhausgase freigesetzt. Auf den Hausmüll-Abfallsektor entfallen rund ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen Ghanas.

Die Hybrid-Anlage verringert dabei Treibhausgasemissionen und liefert dringend benötigte Düngemittel. Allein durch die 400 kW Demonstrationsanlage, für die diese Woche der Grundstein gelegt wurde, werden 50 Arbeitsplätze geschaffen. Ghanaische Frauen und Männer werden während des Projekts ausgebildet, so dass die Anlage auch in Zukunft gewartet und betrieben werden kann.

Funktioniert die Pilotanlage in Kumasi entstehen perspektivisch in den kommenden 20 Jahren zehn weitere Großanlagen mit einer Leistung von bis zu fünf Megawatt. Das sorgt für saubere Luft und müllfreie Straßen in Ghana, versorgt ghanaische Bauern mit Düngemitteln und schafft nachhaltige Arbeitsplätze.

Forschungsministerin Anja Karliczek hatte auf der WASCAL Ministerkonferenz im vergangenen Sommer das Projekt Waste2Energy angekündigt. Es wird vom Forschungsministerium mit rund sechs Millionen Euro gefördert.