Spaltgas: Grünes Spaltgas als Brenngas zur Ziegelherstellung

Im Projekt Spaltgas wird ein Reaktor entwickelt, in dem Ammoniak in Stickstoff und Wasserstoff aufgespalten werden kann. Das dadurch entstehende Gasgemisch soll zum Brennen von Ziegelsteinen eingesetzt werden. Übergeordnetes Ziel ist eine CO2-neutrale Ziegelproduktion.

Die Ziegelindustrie gehört zu den energieintensiven Branchen und steht im Rahmen der Energiewende vor besonderen Herausforderungen. Bereits in den letzten Jahrzehnten hat die Ziegelproduktion deutliche Anstrengungen unternommen, um Kohlendioxid-Emissionen einzusparen. Um die Herstellung weitgehend CO2-neutral zu gestalten, braucht es weitere Anpassungen in der Produktion und innovative, technische Lösungen. Eine wichtige Voraussetzung ist, das bislang eingesetzte fossile Erdgas beim Ziegelbrennen durch CO2-neutrale Brennstoffe wie etwa grünen Wasserstoff zu ersetzen. Um diesen zu gewinnen, setzt das Projekt Spaltgas auf den Energieträger Ammoniak, der bereits in der chemischen Industrie in großen Mengen hergestellt wird und verfügbar ist. Da Ammoniak nicht direkt als Brennstoff eingesetzt werden kann, muss er zunächst in Stickstoff und Wasserstoff aufgespalten werden.

Das vom BMBF geförderte Projekt Spaltgas will einen neuartigen Spaltreaktor sowie einen entsprechend ausgelegten Brenner entwickeln, um Ammoniak durch Erwärmen und unter Zuhilfenahme geeigneten Katalysatoren aufzuspalten. Das so entstehende Spaltgas kann als Brenngas anstelle von Erdgas bei der Ziegelherstellung zum Einsatz kommen.

In einem ersten Schritt steht der Bau einer Versuchsanlage an, in der die neuentwickelten Komponenten Reaktor und Brenner integriert werden. Um diese im zweiten Schritt zu testen, wird das Projektteam in Experimenten das neue Verfahren auf seine Praxistauglichkeit – hier am Beispiel der Ziegelindustrie – untersuchen. Prinzipiell ist die Innovation auch für weitere Industrieprozesse, die Wärme benötigen, einsetzbar. So können nach erfolgreichem Projektabschluss auch weitere Branchen von der Innovation profitieren.

 

Projektleitung

Dipl.-Kfm. Univ. Stefan Jungk
JUWÖ POROTON-WERKE Ernst Jungk Sohn GmbH
Ziegelhüttenstraße 40, 55597 Wöllstein

Tel.: +49 6703 910-114
E-Mail: jungk@juwoe.de

Zuletzt geändert am