KlimaKonform – Gemeinsame Plattform zum klimakonformen Handeln auf Gemeinde- und Landkreisebene in Mittelgebirgsregionen

Mittelgebirgsregionen erleben immer häufiger Extremwetter, wie Dürren und Sturzfluten. Das Projekt KlimaKonform unterstützt kleine und mittlere Kommunen bei der Klimaanpassung, da ihre fachlichen und finanziellen Kapazitäten oft begrenzt sind.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Deutschland regional und lokal sehr unterschiedlich. Kommunen in Mittelgebirgsregionen haben zum Beispiel größere Unsicherheiten in Bezug auf Extremwetter, wie Dürre oder Sturzfluten, zu bewältigen als Kommunen im Flachland. Daher benötigen Mittelgebirgskommunen regional spezifische und leicht zugängliche Klimadaten sowie Informationen zu entsprechenden Klima-Anpassungsmaßnahmen. Dabei unterstützt das Projekt KlimaKonform mit spezifischen Klimadaten und interaktiven Tools.

In der ersten Projektphase hat die Zusammenarbeit mit den Kommunen in den Modellregionen sächsischer Vogtlandkreis, Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt sowie dem Landkreis Greiz in Thüringen die Herausforderungen der Klimaanpassung deutlich gezeigt: Zur Unsicherheit über den Klimawandel kommt noch hinzu, dass die Kommunen in diesen Regionen zudem häufig finanziell schwach sowie personell unterbesetzt sind.

Das Projekt KlimaKonform konzipierte einen fach- und gebietsübergreifenden Ansatz zur Bewertung der Risiken und Chancen des Klimawandels sowie der möglichen Anpassungskapazitäten und -maßnahmen. So hat das Projekt auf Basis verschiedener Klimaszenarien sogenannte „User Story Maps" für die Klimaanpassungsbedarfe von Kommunen sowie weitere interaktive Webtools erarbeitet.

Diese Produkte wurden in das bereits bestehende regionale Klima-Informationssystem ReKIS für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eingebunden. Inhaltlich geht es hier um Klimaanpassungsmaßnahmen in den Bereichen Stadtgrün, begrünte Dächer, die Minderung von Schadensrisiken bei Gebäuden durch Hitze, die Anpassung urbaner Kanalsysteme an Überflutungen, die Eindämmung von Hochwasserrisiken, die Steuerung der Grundwasserentwicklung, Talsperrenbewirtschaftung sowie die Klimaanpassung in der Land- und Forstwirtschaft. Dazu gehört zum Beispiel die Darstellung der „Stadtklimatischen Wirkung von Grünflächen und Stadtbäumen" auf Grundlage von hochaufgelösten Stadtklimasimulationen bei unterschiedlichen Klimaanpassungsmaßnahmen für die Stadt Naumburg. Eine andere Story Map erklärt die Auswirkungen und möglichen Anpassungsmaßnahmen bei „Starkregen-Überflutungen in der Stadt" mit Hilfe eines aus frei verfügbaren Daten generierten Kanalnetzmodells für einen Stadtteil von Plauen.

In der zweiten Projektphase sollen die bereits gewonnenen Erkenntnisse und Verfahren, auf die gesamten Mittelgebirgsregionen der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erweitert und wo nötig, methodisch vertieft werden. Dafür nutzt KlimaKonform das Klimawissen, das in der Region des Flusses der Weißen Elster erworben wurde.

Gleichzeitig werden die bereits bestehenden Kontakte mit den Kommunen verwendet, um konkrete Vorschläge zur Klimaanpassung mit Hilfe von entwickelten Klimainformationsdiensten und Klima-Coaches umzusetzen. In drei Reallaboren wird KlimaKonform die Planung von Anpassungsmaßnahmen in Kommunen unterstützen und dabei das Potenzial sowie die Praxistauglichkeit der Klimadienste testen und gemeinsam mit lokalen Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft weiterentwickeln.

Projektleitung

Prof. Dr. Matthias Mauder
Technische Universität Dresden
Institut für Hydrologie und Meteorologie
Professur für Meteorologie
01062 Dresden
Tel.: +49 351 463 31340
E-Mail: matthias.mauder@tu-dresden.de

Projektpartner
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
United Nations University

Projektwebseite

Zuletzt geändert am