PolyUrbanWaters
Das Projekt PolyUrbanWaters verfolgt das Ziel, innovative und übertragbare Instrumente bereitzustellen, die eine wassersensitive, nachhaltige und klimaresiliente Transformation von Städten in Südostasien und eine Lokalisierung der Agenda 2030 unterstützen.
Angesichts städtischer Entwicklungsdynamiken, des Klimawandels und beschränkter finanzieller und institutioneller Kapazitäten erarbeitet das Verbundprojekt PolyUrbanWaters einen Ansatz, Wasser als Querschnittsthema urbaner Entwicklung übersektoral zu verankern.
Das Vorhaben zielt auf eine Verbesserung der wasserrelevanten Daseinsvorsorge und die Stärkung der Resilienz mittlerer und kleinerer Städte in Südostasien gegenüber dem Klimawandel ab.
Als transdisziplinäres Verbundprojekt mit Partnern aus Wissenschaft, zivilgesellschaftlichen Einrichtungen, Stadtverwaltungen, Regierungseinrichtungen und Praxispartnern bearbeitet PolyUrbanWaters (PUW) die thematischen Schwerpunkte wassersensitive Stadtplanung und Infrastrukturen, nachhaltige kommunale Daseinsvorsorge, Klimaanpassung sowie integriertes Land- und Wasserressourcenmanagement.
Die Pilotstädte des Projekts – Sam Neua (Laos), Sleman (Indonesien) und Kratie (Kambodscha) – stehen repräsentativ für südostasiatische Städte mit bis zu drei Millionen Einwohnern. Die dort während der Forschungs- und Entwicklungsphase (FE-Phase, 2021 – 2025) entwickelten Instrumente werden auch in anderen städtischen Kontexten in der Region und darüber hinaus anwendbar sein.
Während der FE-Phase wurden erfolgreich Analyseinstrumente in Form von Grundlagenstudien (Baseline-Studies) entwickelt und getestet. Diese Instrumente erfassen die natürlichen, wirtschaftlichen, sozio-strukturellen und kulturellen Dynamiken des städtischen Wandels und bewerten die damit verbundenen wasserwirtschaftlichen Herausforderungen im Kontext des Klimawandels und der jeweiligen Governance-Strukturen. Sie bieten einen soliden methodischen Rahmen, um die Komplexität städtischer Transformationen zu verstehen und daraus strategische, den lokalen Kapazitäten entsprechende Optionen wassersensitiver Transformationen abzuleiten.
- Die Stadt Kratie am Mekong, repräsentativ für viele Städte in Kambodscha und Laos, steht vor der Herausforderung, dass die Umwandlung stadtnaher Feuchtgebiete in Wohngebiete zu einer erhöhten Anfälligkeit für Überflutungen und andere klimabedingte Auswirkungen führt.
- Sarihajo/Sleman im Großraum Yogyakarta erfährt durch den Urbanisierungsprozess einen dynamischen Wandel der Siedlungsstrukturen, was zu steigendem Wasserstress führt, der durch traditionelle Wasser-Governance-Strukturen nur unzureichend gemildert werden kann.
- In Sam Neua, Laos, führt der Wandel der Landnutzungsmuster zu einer hohen Anfälligkeit für massive Überschwemmungen, vergleichbar mit der Hochwasserkatastrophe 2021 im deutschen Ahrtal.
Auf Basis der diagnostischen Arbeit wurden Entwicklungsszenarien erstellt, die Optionen für eine wassersensible Stadtentwicklung dem „Business-as-usual“-Ansatz gegenüberstellen. Obwohl diese Strategieempfehlungen und Instrumente auf einen umfassenden wassersensiblen Wandel abzielen, können sie auch gezielt auf die Strategieentwicklung in relevanten Bereichen wie Klimaanpassung, Wassersicherheit, Abwasserentsorgung und Grünflächenplanung angewendet werden.
- In Kratie wurde ein Entwicklungsplan für die städtischen Feuchtgebiete von Krong Kratie für den Zeitraum von 2024 bis 2035 ausgearbeitet, der von der Provinzregierung als strategisches Element für die nachhaltige Stadtentwicklung und Klimaanpassung anerkannt wird. Die Implementierungsphase von PUW wird die Provinz- und Stadtregierung von Kratie beim Aufbau von Kapazitäten zur Umsetzung dieses Plans und bei der Integration des Plans in den nationalen Rahmen der Stadtpolitik unterstützen.
- In der Regentschaft Sleman wurde ein vielschichtiger Ansatz zur wassersensiblen Gemeindeentwicklung erfolgreich getestet. Die Implementierungsphase von PUW wird sich auf die Replikation des Ansatzes in weiteren peri-urbanen Räumen, die Integration in den lokalen Governance-Rahmen und die Umsetzung wassersensibler Maßnahmen konzentrieren. Mit Unterstützung des deutschen Teams werden die Projektergebnisse auf andere Regionen in Indonesien übertragen und als Modell für eine widerstandsfähige und nachhaltige Stadtentwicklung dienen.
- In Laos hat die Provinzregierung von Houphan die wassersensiblen Stadtentwicklungsoptionen aus der Grundlagenstudie zu strategischen Komponenten für die Vision einer „grünen, sauberen und schönen“ Stadt Sam Neua erklärt. In der Implementierungsphase wird PUW das Ministerium für öffentliche Arbeiten und Verkehr sowie die nationale Stadtplanungsbehörde (PTI) dabei unterstützen, die in Sam Neua entwickelten Werkzeuge zur Überarbeitung der nationalen Stadtplanungsrichtlinien zu nutzen – und damit einen überaus relevanten Hebel zur Skalierung der bisherigen Projektergebnisse zu schaffen.
Projektleitung:
Dr. Bernd Gutterer
BORDA e. V.
Am Deich 45
28199 Bremen
Tel.: +49 175 2076637
E-Mail: gutterer@borda.org
Projektwebseite PolyUrbWater
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