H2-Reallabor Burghausen: Wie ein Chemiestandort mit Grünem Wasserstoff klimaneutral wird

Einen Chemiestandort mit Grünem Wasserstoff klimaneutral transformieren und den Wasserstoff gleichzeitig als Basis für chemische Stoffe nutzen. Das sind die Ziele des Verbundvorhabens H2-Reallabor Burghausen / ChemDelta Bavaria. Und nicht nur das: Das Projekt stellt die Weichen für die gesamte chemische Industrie in Deutschland auf ihrem Weg in eine klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft. Und es schafft die Grundlagen für einen erfolgreichen Markthochlauf.

Zahlreiche Produktionsverfahren der chemischen Industrie sind wärmeintensive Prozesse und benötigen zum Teil Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius. Um diese zu erreichen, wird bisher hauptsächlich Erdgas verwendet. Könnte dieses durch Grünen Wasserstoff ausgetauscht werden, würde der Kohlendioxidausstoß erheblich gesenkt.

Doch wie kann Wasserstoff als Energieträger in der chemischen Industrie eingesetzt werden? Mit dieser Frage befassen sich die Forschenden des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten H2-Reallabors Burghausen / ChemDelta Bavaria im bayerischen Chemiedreieck. Dazu entwickeln sie neue Technologien und arbeiten eng mit der ansässigen Industrie zusammen, die neue Ansätze zeitnah erproben kann.

Wie kann Wasserstoff künftig kohlenstoffbasierte Ausgangssubstanzen bei der Herstellung von Chemikalien ersetzen? Das ist eine weitere Frage, mit der sich die Projektpartner des Reallabors beschäftigen. Dafür kombinieren sie mehrere Testcontainer, die sich als standortunabhängige Reallabore miteinander und/oder mit existierenden Anlagen koppeln lassen.

Ziel des Projekts ist es, die neuen Technologien zur Marktreife weiterzuentwickeln. Dabei ist die enge Kooperation von Industrie und Forschung der zentrale Innovationstreiber. Insgesamt sind am Reallabor 16 Industriepartner und fünf Hochschulen und Forschungseinrichtungen beteiligt.

Die Forschungsergebnisse des Vorhabens werden der gesamten deutschen Chemieindustrie zur Verfügung gestellt. Damit ist das Reallabor ein wichtiger Baustein der Energiewende und ebnet den Weg der chemischen Industrie in die klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft.

Über das Projekt

Langtitel: Verbundvorhaben H2-Reallabor Burghausen / ChemDelta Bavaria
Projektpartner: Reallabor Burghausen - ChemDelta Bavaria gGmbH (Koordinator) sowie 5 Partner aus der Forschung, 14 geförderte Industriepartner und ein Industrieunternehmen mit festen Arbeiten als assoziierter Partner
Fördersumme: 39,1 Mio. Euro
Projektlaufzeit: 01.04.2023 – 31.03.2027

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