Das Projekt POLARISE entwickelt im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „Nachwuchsgruppen Klima, Umwelt und Gesundheit“ ein Vorhersagemodell für Pollenbelastung und Allergien bei veränderter Biodiversität

Pollen können bei Allergikern zu starken Krankheitssymptomen führen. POLARISE untersucht potenziell hoch-allergene Pollen von im Zuge des Klimawandels in Deutschland neu auftretenden Pflanzen, um ein Warnsystem zu entwickeln.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist in Deutschland etwa ein Drittel der Bevölkerung saisonal von einem allergischen Schnupfen betroffen. Pollenallergien können die Lebensqualität stark einschränken, etwa durch Fließschnupfen und Augentränen. Im Zuge von Veränderungen der Biodiversität treten in Mittel- und Nordeuropa neue, teils hoch allergene Pflanzen auf, während sich die Blütezeit heimischer Arten klimabedingt verändert. Dies erhöht das Risiko von Mehrfachallergien, wie sie in Südeuropa bereits ein bekanntes Phänomen darstellen.
Die Nachwuchsgruppe POLARISE verbindet Forschungsansätze aus der Aerobiologie, Biodiversitätsforschung, Data Science und klinischer Forschung mit dem innovativen Ziel, klinische Daten in ein Vorhersagemodell für Pollenbelastung und Allergiesymptome zu integrieren.

Auf Grundlage von durch Bürgerinnen und Bürgern in einem Citizen-Science-Ansatz selbst gesammelten, tagesaktuellen Symptomdatensätzen sollen die Vorhersagen erstmals nicht nur die Pollenbelastung, sondern auch deren klinische Relevanz beinhalten. Darüber hinaus sollen Methoden des maschinellen Lernens eine Vorhersage der Belastung für die kommenden drei Tage ermöglichen und insbesondere Patientinnen und Patienten sowie medizinischem Personal so die Basis für informierte Entscheidungen geben.

Der interdisziplinäre Forschungsansatz von POLARISE soll dazu beitragen, das öffentliche Gesundheitswesen in Deutschland und Europa zu stärken, indem die Ergebnisse von POLARISE fundierte Maßnahmen zur frühen Prävention sowohl auf kommunaler als auch auf individueller Ebene ermöglichen.

Projektleitung
Dr. med. Stephanie Dramburg
Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie/Immunologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Tel.: +49 30 450 559 839
E-Mail: stephanie.dramburg@charite.de

Projektpartner
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

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