Bericht über Meerwasserentsalzung und Soleaufbereitung und ihre Potentiale für die Wasserstoffproduktion in Namibia

Wie kann die Wasserstoffwirtschaft in Namibia erfolgreich entwickelt werden kann? An dieser Frage arbeiten Forscher und Berater der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. und des ISOE - Instituts für sozial-ökologische Forschung. Diese Analysen sind Teil des Projekts GreeN-H2-Namibia, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird.

Ein wichtiger Aspekt auf dem Weg zu einer Wasserstoffwirtschaft ist der Wasserbedarf, der bei der Erzeugung von Wasserstoff durch Elektrolyse entsteht. In Namibia, dem trockensten Land der Subsahara-Region, muss das Wasser vor Ort aus Meerwasserentsalzungsanlagen oder Wasserwiederverwendungskonzepten gewonnen werden. Grundwasser wird allein nicht nachhaltig und ausreichend sein, um den steigenden Bedarf in Zukunft zu decken. Um ein Kilogramm grünen Wasserstoff durch Elektrolyse zu erzeugen, werden etwa zehn Kilogramm hochreines Wasser benötigt. Dieser Bedarf wirft einige Fragen auf, wie zum Beispiel: Woher wird dieses Wasser gewonnen? Wie muss das Wasser aufbereitet werden, bevor der Wasserstoff produziert wird? Und welche Auswirkungen ergeben sich daraus?

Diese Fragen sind nun in einem Bericht beantwortet worden, der im Rahmen des Projekts auf Anfrage des Namibia Investment Promotion and Development Board (NIPDB) erstellt wurde.
In dem Bericht wird Meerwasserentsalzung als bekannte Technologie vorgestellt und – verknüpft mit weiteren Aufbereitungsschritten als gut geeignete Wasserquelle für die Grüne-Wasserstoff-Industrie in Namibia vorgestellt. Er umreißt den potentiellen Einfluss von Sole auf das maritime Leben und die Fischereigebiete entlang der Küste Namibias unter angenommenen verschiedenen Entwicklungsstufen der Grünen Wasserstoff Produktion. Die Autoren befassen sich mit dem Soleabfluss und ihren potentiellen Auswirkungen, betrachten aber auch die Aufbereitung von Sole und Strategien zur Rückgewinnung von Salzen und Metallen aus der Sole.

"Da sich der Bericht auf Namibia als Ganzes bezieht, sind Folgeberichte für die drei geplanten Wasserstoffregionen der namibischen Wasserstoffstrategie geplant: //Kharas, Erongo und Kunene. Die weiteren Arbeiten werden sich näher mit der bestehenden und der erforderlichen Infrastruktur befassen. Außerdem werden sie die regional betroffenen Meeressysteme und die Wasserversorgung genauer betrachten", sagt Robert Schmidt, Mitglied des DECHEMA-Teams im GreeN-H2-Projekt.

Dieser Bericht soll einen Ausblick auf mögliche Fragen im Zusammenhang mit der Meerwasserentsalzung und der Soleeinleitung sowie auf mögliche Alternativen im Zusammenhang mit der Grünen Wasserstoffindustrie in Namibia geben.

Sie können den Bericht hier herunterladen: LINK

Das Projektteam GreeN-H2 Namibia der DECHEMA und des ISOE reist regelmäßig nach Namibia, um den Fortschritt der Pilotprojekte zu begleiten, aber vor allem, um gemeinsam mit allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff einen Wissenstransfer zu erreichen sowie Studien zu veröffentlichen.

Über die Projektpartner

Die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. bringt Experten verschiedener Disziplinen, Institutionen und Generationen zusammen, um den wissenschaftlichen Austausch in der Chemischen Technik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie zu fördern. Die DECHEMA spürt neue technologische Trends auf, bewertet sie und begleitet die Umsetzung von Forschungsergebnissen in technische Anwendungen. Mehr als 5.800 Ingenieure, Wissenschaftler, Studierende, Unternehmen und Institutionen gehören dem gemeinnützigen Verein an.

Das ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung ist eines der führenden unabhängigen Institute für Nachhaltigkeitsforschung. Es entwickelt wissenschaftliche Grundlagen und zukunftsweisende Konzepte für sozial-ökologische Transformationen. Dazu erforscht das ISOE transdisziplinär globale Probleme wie Wasserknappheit, Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Landdegradation und findet tragfähige Lösungen, die ökologische, soziale und ökonomische Bedingungen berücksichtigen.