Bericht von der Statuskonferenz der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft"

Am 19. Januar 2021 fand die RES:Z Statuskonferenz im Onlineformat mit rund 150 Teil-nehmenden statt. In drei Projekt-Sessions wurden Inhalte der geförderten RES:Z Projekte aus der Sicht verschiedener Fragestellungen beleuchtet und diskutiert. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Impulsvortag und einer interessanten Podiumsdiskussion zur Leipzig Charta

Nach einem Impulsvortrag von Herrn Cord Soehlke, Bau- und Erster Bürgermeister der Stadt Tübingen, zum Thema „Erfahrungen zur Neugestaltung und Entwicklung von Quartieren" aus der Perspektive Tübinger Quartiere wurde in drei Sessions die Inhalte der geförderten RES:Z Projekte diskutiert:

Session 1: "Das Quartiert der Zukunft – nur mit neuen, ressourceneffizienten Technologien?"
Die Session beschäftigte sich mit Fragen zu (neuen) hybriden Technologien und deren Einsatzmöglichkeiten in Stadtquartieren. Aus Sicht der an der Session beteiligten RES:Z Projekte kommt es nicht (nur) auf neue Technologien, sondern vielmehr auf die sinnvolle Kombination, Modifikation und Weiterentwicklung bestehender Technologien an, sowie auf die Akzeptanz und das Mittragen von vorgesehenen Aktivitäten durch die Nutzer und Nutzerinnen.

Session 2: "Wege zum ressourceneffizienten Quartier – brauchen wir neue (Planungs)instrumente und –ideen?"
Hier wurden neue Ansätze möglicher Planungsinstrumente präsentiert. Begleitend zur Einführung neuer Planungsinstrumente werden die Zusammenführung und ggf. Erweiterung städtischer Datenbestände im Rahmen der Digitalisierung als wichtige Schritte gesehen. Grundsätzlich sollte Ressourcenmanagement im Stadtquartier sehr stark interdisziplinär gestaltet werden. Weiterhin wurde festgestellt, dass neue Planungsinstrumente beispielsweise den Bebauungsplan ergänzen und gut in die Planungsverfahren der Städte integrierbar sein sollten.

Session 3: "Öffentlicher Raum im Quartier – grün und für alle?"
In dieser Session wurden Fragen der multifunktionalen Nutzung von Flächen im öffentlichen Raum von Stadtquartieren diskutiert. Öffentliche Gärten und Parks sowie städtische Grün- und Wasserflächen konkurrieren u.a. mit Ansprüchen an eine nachhaltige urbane Mobilitätsgestaltung. Der Herausforderung dieser unterschiedlichen Bedürfnisse und Ansprüche begegnen die an der Session beteiligten RES:Z Projekte zum Teil durch die Schaffung einer blau-grünen Infrastruktur, bspw. als Überflutungsschutz und zur Stärkung städtischer Wasserkreisläufe, oder durch die Entwicklung von Mobilitätskonzepten, in denen Klimaanpassungsmaßnahmen zentrale Bestandteile sind. Ein Lösungsansatz mit Blick auf bestehende Flächenkonkurrenzen ist die multifunktionale Gestaltung von öffentlichen Räumen, z.B. der Straße als Ort der Fortbewegung und der Begegnung.

Die abschließende Podiumsdiskussion zum Thema "Leipzig Charta – the way forward" wurde eingeleitet durch ein Impulsstatement von Herrn Dr. Oliver Weigel vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Auf dem Podium diskutierten anschließend Herr Thomas Dienberg, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig, Herr Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda von der Stadt Herne, Frau Dr. Margit Noll, Leiterin von JPI Urban Europe und Herr Wilfried Hajek, Baubürgermeister der Stadt Heilbronn. Mit Blick auf die im November 2020 verabschiedete "Neue Leipzig Charta: Die transformative Kraft der Städte für das Gemeinwohl" werden in den kommenden Jahren vor allem energiepositive Quartiere, Mobilitätsgestaltung, Stadtgrün sowie die Kreislaufwirtschaft auf Quartiersebene als Themenschwerpunkte gesehen. Als erfolgversprechend werden die in den RES:Z Projekten angestrebten ortsbezogenen, integrierten Lösungsansätze beurteilt, die alle beteiligten Akteure einbinden und durch Transparenz Akzeptanz schaffen.

Die Beiträge zur RES:Z Statuskonferenz sind online verfügbar und können hier  abgerufen werden. 
Die von den RES:Z Projekten im Rahmen der Statuskonferenz angefertigten Projektkurzvideos sind hier zu sehen.