UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen: Seegraswiesen-Projekt "SeaStore" ausgezeichnet

Das vom Bundesforschungsministerium (BMFTR) und Bundesumweltministerium (BMUKN) geförderte Vorhaben „SeaStore“ zählt zu den herausragenden Forschungsprojekten der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen. Jetzt wurde es offiziell vom Bundesamt für Naturschutz ausgezeichnet.

Drei Projekte aus den zahlreichen Einreichungen der fünften Wettbewerbsrunde "Meere und Küsten" hatten die Jury besonders überzeugt. So beschäftigt sich „SeaStore" mit Wiederansiedlungen von Seegraswiesen in der deutschen Ostsee; das Projekt „Sandküste" trägt zum Schutz der artenreichen Küstenlandschaft vor St. Peter Ording bei. Das dritte Gewinnerprojekt will den Natur- und Gewässerschutz am Ostseemeeresarm Schlei verbessern.

„Unsere Meere und Küsten haben einen unschätzbaren Wert – für die Natur und damit auch für uns Menschen. Diese einzigartigen Ökosysteme und deren Funktionen müssen erhalten und wiederhergestellt werden. Die ausgezeichneten Projekte des UN-Dekade Projektwettbewerbes ‚Meere und Küsten' sind ein gutes Beispiel dafür, wie das gelingen kann", betonte BfN-Vizepräsident Thomas Graner im Rahmen der Auszeichnung.

Dabei haben Seegraswiesen eine große Bedeutung für Küstenmeere. Sie fördern die Biodiversität – als Kinderstube vieler Fischarten und als Lebensraum für Meeresbodenbewohner. Sie sind effektive Kohlenstoffspeicher und stabilisieren die küstennahen Sedimente, was zu naturbasiertem Küstenschutz beiträgt. 

Das gemeinsam vom BMFTR und BMUKN im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz geförderte Projekt „SeaStore" entwickelt und erprobt deshalb Methoden zur ihrer großflächigen Wiederansiedlung in der deutschen Ostsee. Hauptziel ist es, einen umfassenden Leitfaden für den Schutz und die Wiederansiedlung von Seegraswiesen in der südlichen Ostsee zu erstellen, der Behörden und weitere Akteure in der  Umsetzung eigener Projekte unterstützt. Im Projekt kooperieren aktuell neun Verbundpartner. Ausgezeichnet wird das Projekt aufgrund seiner  wissenschaftlicher Erkenntnisse, seines Beitrags zur Wiederherstellung dieses weltweit bedrohten Lebensraums und seiner umfassenden Kommunikationsarbeit.

Das Projekt „Sandküste St. Peter Ording" widmet sich der einzigartigen Küstenlandschaft von St. Peter-Ording mit ihren Sandbänken, Salzwiesen, Dünen und dem Wald an der Festlandküste. Der klimawandelbedingte Meeresspiegelanstieg, die Zergliederung der Lebensräume und die Ausbreitung standortfremder Arten bedrohen dort die Arten- und Lebensraumvielfalt. Die Jury wählte das Projekt aufgrund seiner vielfältigen Wiederherstellungsmaßnahmen im Küstenbereich und seiner innovativen Stakeholder- und Öffentlichkeitsarbeit aus.