Wissen zu Landwirtschaft & Klima: Start des neuen SASSCAL-Graduiertenprogramms
In Angola bietet das vom BMFTR geförderte Klimakompetenzzentrum SASSCAL ein neues Programm an: Wer sich nach dem Studium für Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und nachhaltiges Landmanagement interessiert, kann zukünftig in Huambo, Angola, promovieren.
Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf das Wasserspeichervermögen von Böden und wie kann es verbessert werden? Welche Gemüsepflanzen weisen klimaresiliente Eigenschaften auf? Das Klima im südlichen Afrika verändert sich, wie auch in vielen anderen Ländern, mit dem Klimawandel. Wer hier in der Landwirtschaft arbeitet, braucht daher ein angepasstes, zukunftsfähiges Management. Um das dafür benötigte Wissen weiter auszubauen, startet das Klimakompetenzzentrum SASSCAL in Angola das neue Graduiertenprogramm „Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und nachhaltiges Landmanagement“.
SASSCAL steht für Southern African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management und ist eine Initiative von fünf Ländern aus dem südlichen Afrika (Angola, Südafrika, Botswana, Namibia und Sambia) sowie der Bundesrepublik Deutschland. Mit-Initiator des 2012 gegründeten Klimakompetenzzentrums SASSCAL ist das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR): Als langjähriger Partner unterstützt das Ministerium den Aufbau und die Weiterentwicklung langfristiger, wissenschaftlicher Strukturen in der Region des südlichen Afrikas. Mit dem neuen Graduiertenprogramm verfolgt SASSCAL das Ziel, das nationale sowie regionale Know-how in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und nachhaltiges Landmanagement vor dem Hintergrund des Klimawandels zu stärken.
Bewerbungsphase für Studierende: Ende 2025
Das neue Programm richtet sich an Hochschulabsolventinnen und -absolventen und wird an der Universität „José Eduardo dos Santos University (UJES)“ in Huambo, Angola, eingerichtet. Der Aufbau des neuen Graduiertenprogramms wird durch den Fachbereich „Ökologische Agrarwissenschaften“ der Universität Kassel als deutschem Partner sowie von zahlreichen Partnern im südlichen Afrika unterstützt.
Folgende Forschungsschwerpunkte stehen im Vordergrund:
- Tierwissenschaften,
- Pflanzenbau und -biodiversität,
- Landschafts- und Landnutzungstransformation sowie
- weitere disziplin- und länderübergreifende Themen.
Ende 2025 können sich Studierende über ein Online-Tool für die Teilnahme an der Graduiertenschule in Angola bewerben. Die genauen Fristen können Interessierte auf der SASSCAL-Website ab November 2025 einsehen. Ein Gremium (Scientific Advisory Committee, SAC) wird aus den Bewerbungen insgesamt 15 Studentinnen und Studenten aus SASSCAL-Mitgliedsländern für das dreijährige Programm auswählen.
Das Studium beginnt 2026, vorab gibt es für die ausgewählten Studierenden einen vorgelagerten Englisch- und Portugiesisch-Sprachkurs. Neben der Spezialisierung in den verschiedenen Disziplinen, beinhaltet das Programm verschiedene Intensivkurse, einen Aufenthalt an einer wissenschaftlichen Institution in Deutschland sowie die Teilnahme an Konferenzen, die von allen Doktoranden während des dreijährigen Programms erfolgreich absolviert werden müssen. Ihr Studium beenden die Absolventinnen und Absolventen des Programms mit ihrer Dissertation und dem Erhalt des Doktortitels (PhD).
Neues Gebäude für Forschung und Bildung
Um den Studierenden Platz für ihre Forschung zu bieten, fand im Oktober 2025 die Grundsteinlegung für ein neues Gebäude in der unmittelbaren Nähe der „José Eduardo dos Santos University (UJES)“ statt. Zu diesem Anlass trafen sich vor Ort Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Partner-Universität, der SASSCAL-Geschäftsführung sowie des deutschen Bundesforschungsministeriums und der lokalen Politik.
Im Gebäude sind Räumlichkeiten als Schulungs- und Forschungszentrum sowie als SASSCAL-Regionalbüro in Angola vorgesehen – diese bilden zusammen ein „Centre of Excellence“.
Hierbei handelt es sich um die zweite von SASSCAL initiierte Graduiertenschule. 2022 startete das erste SASSCAL-Graduiertenschulprogramm „Integriertes Wasserressourcenmanagement“ in Namibia, das sich im südlichen Afrika für mehr regionale Expertise bei Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern einsetzt.