Workshops 5. SISI Symposium 2021

Nachhaltigkeit an Hochschulen ist wichtig, aber nicht immer und überall angekommen und umgesetzt. Woran liegt es und wie kann man das ändern? Fünf Workshops beleuchteten konkret potenzielle Transformationspfade zu nachhaltigen und zukunftsfähigen Hochschulen und ermöglichten die Diskussion drängender Forschungsfragen.

WS 1: Kulturwandel für die nachhaltige Hochschule

Prof. Dr. Daniel Lang, Leuphana Universität Lüneburg

Hochschulen spielen eine zentrale Rolle für die Gestaltung der notwendigen gesellschaftlichen Transformationsprozesse im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. In diesem Zusammenhang ist eine wichtige Frage, wie die zahlreichen Initiativen und Ansätze zur Verankerung von Nachhaltigkeit an Hochschulen in eine breite, langfristige und institutionalisierte „Kultur der Nachhaltigkeit" münden können, die der Diversität der Hochschul- und Wissenschaftslandschaft gerecht wird und diese im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zur Entfaltung bringt.

WS 2: Nachhaltigkeitsbewertung von Hochschulen

Prof. Dr. Remmer Sassen, TU Dresden

Hochschulen erstellen zunehmend Nachhaltigkeitsberichte und setzen sich in diesem Kontext mit Fragen der Nachhaltigkeitsbewertung auseinander. Standardisierte bzw. definierte Prozesse oder Kriterien für die Berichterstellung spezifisch für Hochschulen gibt es bislang kaum. Mit dem hochschulspezifischen Nachhaltigkeitskodex (im Rahmen des Projekts HOCHN) wurde ein flexibler Kriterienkatalog zur Konkretisierung von Nachhaltigkeit an Hochschulen entwickelt und erste Überlegungen für eine Operationalisierung dieser Kriterien durch mögliche Indikatoren angestellt. Die weitere Konkretisierung, Operationalisierung und der praktische Aufbau von Bewertungssystemen werfen zahlreiche Fragen auf, denen sich die Teilnehmenden des Workshops widmen.

WS 3: Klimaneutrale Hochschulen

Prof. Dr. Ellen Matthies, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Anders als vor zwanzig Jahren ist der Nachhaltigkeitsdiskurs in den Hochschulen angekommen. Viele Hochschulen sehen sich in der Situation, dass in ihrem Bundesland oder im kommunalen Umfeld ambitionierte CO2-Reduktionsziele verankert sind. Soll Klimaneutralität erreicht werden, müssen sich die Hochschulangehörigen mit einer Vielzahl von Fragen befassen. Neben umweltwissenschaftlichen Fragen wie der Bestimmung des CO2-Fußabdrucks und vielfältigen technischen Herausforderungen ist es für eine erfolgreiche Transformation zur klimaneutralen Hochschule von zentraler Bedeutung, wie die tiefgreifenden Verhaltensveränderungen – etwa im Mobilitätsbereich – in der Praxis erreichbar sind.

WS 4: Digitalisierung und Nachhaltigkeit an Hochschulen

Prof. Dr. Tilman Santarius, TU Berlin sowie Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)

Die Digitalisierung vollzieht sich mit zunehmender Dynamik und wachsendem Einfluss auf das Bildungssystem sowie auf Forschung, Lehre und die materielle Ausstattung (Hard- und Software) an Hochschulen im Besonderen. Diese Entwicklung bringt viele neue Fragen mit sich – insbesondere die nach Chancen und Risiken der Digitalisierung für eine Transformation der Hochschulen in Richtung Nachhaltigkeit.

WS 5: Bildung für nachhaltige Entwicklung

Dr. Mandy Singer-Brodowski, Institut Futur der FU Berlin

Nachhaltigkeit wird zunehmend ein Profilierungsmerkmal von Hochschulen in Deutschland. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird dabei jedoch selten als eigenständiges Handlungs- und Entwicklungsfeld berücksichtigt. BNE als normativ wertorientiertes und inter- sowie transdisziplinäres Bildungskonzept bietet eine besondere Perspektive bei der Diskussion zur Transformation der Hochschulen in Richtung Nachhaltigkeit. Herausforderungen für die Hochschullehre, die es zu erörtern gilt, sind beispielsweise die Beteiligung verschiedener Statusgruppen und das vorherrschende disziplinäre Verständnis von Exzellenz.

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