Aktion 12: Lebensräume und Ökosysteme erhalten

Für den Erhalt der Artenvielfalt und der Ökosysteme werden wir konkrete Schutz- und Bewirtschaftungsstrategien entwickeln.

Wo stehen wir?

Bislang konzentrieren sich die Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt auf einzelne Sektoren wie beispielsweise die Agrar- und Forstwirtschaft oder die Fischerei. Es bedarf jedoch übergreifender und verlässlicher Lösungskonzepte und Strategien, die alle betroffenen Sektoren und jeweils betroffenen gesellschaftlichen Gruppen einbeziehen.

Wo liegt der Forschungsbedarf?

Um den Erhalt der Biodiversität und einzelner besonders gefährdeter Arten zu verbessern, müssen vor allem ausreichend große Lebensräume sowohl an Land und Küsten als auch in Binnengewässern, Meeren und Ozeanen erhalten, wiederhergestellt und miteinander vernetzt werden. So können überlebensfähige Populationen mit ihrer genetischen Vielfalt gesichert werden. Hierfür werden wir evidenzbasierte, handlungsrelevante Ansätze entwickeln. Entscheidungsträger auf allen Ebenen sollen befähigt werden, Ökosysteme nachhaltig zu nutzen und zu erhalten. Gesucht werden innovative Ansätze, die eine Transformation sozial-ökologischer Systeme zur Erhaltung der biologischen Vielfalt ermöglichen. Dazu müssen auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Governancestrukturen in verschiedenen Politikfeldern und Wirtschaftssektoren analysiert und Interessenkonflikte und Synergien für den Schutz von Artenvielfalt und Ökosystemen identifiziert werden. In diesem Kontext gilt es auch, das Potenzial von kosteneffizienten, naturbasierten Lösungen zu entfalten. Durch die Stärkung von Ökosystemen und deren Leistungen kann sozioökologischen Herausforderungen wie dem Artensterben, dem Klimawandel, der menschlichen Gesundheit oder der Degradierung von Land begegnet werden.

Umsetzungsschritte und Meilensteine

  • Wir tragen mit der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt zur Entwicklung von wissenschaftsgestützten Lösungskonzepten und Handlungsoptionen sowie von Entscheidungs- und Managementinstrumenten für regionale und sektorale Schutzmaßnahmen bei. Diese machen wir für Akteure auf unterschiedlichen Entscheidungsebenen verfügbar. Ein Schwerpunkt wird auch die Entwicklung integrativer Bewertungsmethoden von Ökosystemleistungen sein, beispielsweise hinsichtlich der Erfassung von Kosten und Nutzen verschiedener Entwicklungsszenarien.
  • Um die Biodiversität und intakte Ökosysteme zu erhalten, entwickeln wir bis 2025 innovative forschungsgetriebene Maßnahmen, beispielsweise zu neuen landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsmethoden, ökonomischen Bilanzierungsansätzen, verbesserten Renaturierungsmaßnahmen sowie geeigneten Politik- und Governancekonzepten, und setzen diese pilothaft um.
  • Bis 2025 legen wir verlässliche Szenarien und Modelle zur Entwicklung und zum Schutz der Artenvielfalt in den Modellregionen vor.
  • Bis 2030 legen wir für die deutschen Küstengewässer evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für deren effektiven Schutz und nachhaltige Nutzung vor.
  • Gemeinsam mit lokalen und regionalen Akteuren, Verbänden und Initiativen, zum Beispiel aus Unternehmen, Kommunen und Bürgerinitiativen, unterstützen wir ab 2020 in Modellregionen und Experimentierräumen die Entwicklung von konkreten integrativen Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt, die vor Ort auf ihre Anwendbarkeit getestet werden.
  • Im Rahmen europäischer Initiativen werden wir die Forschung zur Gefährdung von Meeresökosystemen durch Lärmbelastung fördern. Ab 2026 sollen Handlungsempfehlungen für eine Reduktion der Schallimmissionen im marinen Bereich zum Schutz der Meerespopulation vorliegen.

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