GrüneFinger – Produktiv. Nachhaltig. Lebendig. Grüne Finger für eine klimaresiliente Stadt

Wie kann das Bewusstsein für den Wert grüner Flächen in der Stadt als wichtiger Beitrag für eine klimaresiliente Stadt angesichts weiter steigender Baulandnachfrage geschärft werden? Welche Maßnahmen ihre Funktionen im Sinne nachhaltiger Stadtentwicklung stärken, untersuchte das Projekt „GrüneFinger".

Die 'Grünen Finger' sind ein radial angeordnetes Freiflächensystem, welches die Stadt Osnabrück mit der umgebenden Landschaft verbindet. Sie sind naturräumlich vorgegeben, wurden allerdings nur unzureichend planerisch-konzeptionell weiterentwickelt und drohen, unter dem zunehmenden Wachstumsdruck der Stadt, ihre ökologische und soziale Bedeutung sowie ihre Bedeutung als Produktionsstandort zu verlieren. Ziel des Verbundprojektes war es daher, die 'Grünen Finger' als zusammenhängendes Freiraumsystem im Sinne einer multifunktionalen grünen Infrastruktur zu sichern und zu einem resilienzstärkenden, strukturgebenden Bestandteil der Stadtlandschaft zu entwickeln. Anknüpfungspunkte aus aktuellen Konzepten zur Stadtentwicklung Osnabrücks wurden dabei ebenso aufgegriffen wie die in aktuellen Gutachten zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung der Stadt Osnabrück entwickelten Erfordernisse.

Umsetzung der Forschungsergebnisse in der Praxis

Das Projekt 'Produktiv. Nachhaltig. Lebendig. Grüne Finger für eine klimaresiliente Stadt' entwickelte Lösungen für klimaresiliente Stadtstrukturen im Rahmen einer integrierten, nachhaltigen Stadtentwicklung und erprobte diese in der Praxis. Dazu gehören beispielsweise:

  • Über die Raumanalyse wurde Faktenwissen zur ökologischen und sozialen Bedeutung der Grünflächen in Osnabrück bereitgestellt, die nun für die Stadtverwaltung eine robuste Grundlage für den weiteren Transformationsprozess in der Stadt darstellen. Es liegt jetzt ein umfangreiches Informationssystem zu den Freiraumfunktionen der Grünen Finger vor. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes flossen in das Integrierte Stadtentwicklungsprogramm (STEP) ein.
  • Als zentrales Ergebnis erkennt der Rat der Stadt Osnabrück in seinem Beschluss vom 27.09.2022 „[...] den Wert der Grünen Finger als identitätsstiftendes und strukturgebendes Freiraumsystem mit herausragender Bedeutung für eine zukunftsfähige, klimaresiliente Stadt an. Er verpflichtet sich zu ihrem Schutz und zur Weiterentwicklung der Funktion der Grünen Finger für Klimaanpassung, Klimaschutz, Landschaftserleben, Biodiversität und Landwirtschaft".
  • Durch die Sensibilisierung, Aktivierung und Befähigung der verschiedenen Akteure, insbesondere auch der Landnutzerinnen und -nutzer, im Rahmen der Beteiligungsformate, wurde die angestrebte Bewusstseinsbildung für die Bedeutung der Grünen Finger für die Stadt erreicht.

Um die komplexen Herausforderungen einer klimaresilienten Stadtplanung zu bewältigen, verfolgte das Projekt einen transdisziplinären Forschungsansatz. Verschiedene Fachdisziplinen der Hochschule Osnabrück arbeiteten mit der Stadtverwaltung als Praxis- und Verbundpartner und wichtigen Akteuren aus Politik und interessierter Öffentlichkeit gemeinsam an der Entwicklung von Lösungsansätzen. Dabei wurde ein transparenter, prozesshafter Dialog kultiviert. Der Modellcharakter des Vorhabens ermöglichte es, die Erfahrungen als Transferwissen für andere Städte aufzubereiten.

Projektleitung
Prof. Hubertus von Dressler
Hochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
Am Krümpel 31
49090 Osnabrück

E-Mail: h.von-dressler@hs-osnabrueck.de

Projektseite GrueneFinger

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