Photovoltaik auf Mooren
Saubere Energie und Klimaschutz an einem Standort: Das Forschungsprojekt MoorPower verbindet Freiflächen-Photovoltaik mit der Wiedervernässung von Mooren und mit Paludikultur. Auf einer Fläche entstehen Moore mit verwertbarer Vegetation, darüber Solarenergie.
Mit der Kombination von Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Wiedervernässung wollen die MoorPower-Forschenden eine wirtschaftlich attraktive Nutzungsform für derzeit entwässerte Moorflächen schaffen - und gleichzeitig Treibhausgasemissionen reduzieren. Auch weitere Ökosystemdienstleistungen sollen geschaffen werden. Dafür arbeiten die Forschenden der Universität Greifswald mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, der Universität Hohenheim und dem Thünen-Institut für klima-intelligente Landwirtschaft zusammen.
Das Vorhaben erfolgt in mehreren Schritten: Auf einer Materialtestfläche in Baden-Württemberg werden die Effekte verschiedener Materialien und Fundamentierungsoptionen kleinflächig etabliert. Dabei sollen die Auswirkungen des Moores auf die eingesetzten Materialien und Installationen, aber auch der Einfluss der eingesetzten Materialien auf Wasserqualität, Bodenphysik und Mikrobiom betrachtet werden. Die Forschenden führen anschließend kontrollierte Verschattungsexperimente mit verschiedenen für Paludikultur geeigneten Pflanzenarten durch. Sie wollen erkunden, welche Auswirkungen die PV-Module auf das Pflanzenwachstum haben.
In Mecklenburg-Vorpommern wird eine Experimentalanlage errichtet. Dort werden verschiedene Installationsweisen der PV-Anlage wie Aufständerungshöhe, Modultypen mit verschiedenen Verschattungsgraden, Fundamentierung im Gelände direkt verglichen, um die bestmögliche Verbindung von ökonomischen und ökologischen Aspekten zu eruieren.
Auf einer größeren Umsetzungsfläche in Niedersachsen ermittelt das MoorPower-Team die Gesamttreibhausgasbilanz auf Landschaftsebene. Sie ermitteln neben den großräumigen ökologischen Effekten auch ökonomische und juristische Aspekte für künftige Moor-PV-Anlagen.
Neben Ökonomie und Klimaschutz wird explizit auch die Entwicklung der Biodiversität nach Anlageninstallation und Wiedervernässung untersucht, um das Potenzial von Moor-/Paludi-PV für Naturschutzziele zu evaluieren. Anschließend erarbeiten die Forschenden Empfehlungen für die Umsetzung von Moor-/Paludi-PV in Deutschland. So entstehen etwa ein Anwendungsleitfaden für den Genehmigungsprozess für Kommunen und Standard-Methoden für die Untersuchung von Moor-PV-Flächen. Mit den Ergebnissen dieser Forschung können PV-Anlagen auf Moorböden bewertet und auch mögliche negative Auswirkungen der Anlagen identifiziert werden. – Ein Pilotprojekt für die deutschlandweite Anwendung.
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