GLANCE - Auswirkungen des globalen Wandels auf Fließgewässerökosysteme

Der globale Wandel wird Süßwasserökosysteme besonders stark verändern, z.B. durch längere Trockenperioden, häufigere und höhere Hochwasserereignisse, oder die verringerte Versorgung mit Süßwasser. Als besonders anfällig für globale Veränderungen werden dabei Bäche und Flüsse erachtet, da sie sensibel auf Änderungen des Abflusses reagieren und große Bedeutung für die Menschen haben. Wegen der komplexen Wechselwirkungen zwischen der Hydrosphäre und Biosphäre zählen ihre Bewohner zu den am meisten gefährdeten Arten. Doch bisher werden die vorherrschenden Prozesse eher qualitativ verstanden, und es ist nicht möglich den Einfluss der Änderungen auf die Funktion der Fließgewässer vorauszusagen. Es ist offensichtlich, dass ein solch unvollständiges Verständnis unsere Fähigkeit behindert, die relevanten Auswirkungen des globalen Wandels in Flüssen zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren.

Projektziele
GLANCE untersucht vor dem Hintergrund des Klimawandels die Auswirkungen von veränderten Abflussbedingungen in Fließgewässern auf das Makrozoobenthos (z.B. Insektenlarven oder Muscheln).
GLANCE hat zum Ziel diese Forschungslücken von verschiedenen Seiten her zu schließen: Zunächst werden hierfür die Bedürfnisse (Präferenzen und Toleranzen) bestimmter Arten im Hinblick auf hydrologische (z.B. Abfluss) und hydraulische (z.B. Fließgeschwindigkeit) Umgebungsbedingungen ermittelt, unter Berücksichtigung von anderen wichtigen Einflussgrößen wie z.B. Wassertemperatur und Landnutzung. Finden sich hier signifikante, quantitative Zusammenhänge, ermöglicht dies die Analyse eines Wandels in der Artengemeinschaft bei sich ändernden Abflüssen. Mit Modellen können hierdurch Auswirkungen des Globalen Wandels auf Fließgewässerökosysteme abgeschätzt werden.
Es wird erwartet, dass die Ergebnisse langfristig dazu beitragen, dass Ausgaben für Gewässerbewirtschaftung effizienter eingesetzt werden können, z.B. durch Planung geeigneter Monitoringprogramme oder durch die verbesserte Erfolgsabschätzung bei Renaturierungsmaßnahmen. Durch die vereinbarte Kooperation mit der Bund / Länder‐Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) und dem Umweltbundesamt wird die Übergabe der Ergebnisse in die wasserwirtschaftliche Praxis angestrebt.


Projektleitung
Dr. Sonja Jähnig
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
Abteilung für Ökosystemforschung
Müggelseedamm 301
12489 Berlin
Tel.: +49 30 6392 4085
E-Mail: sonja.jaehnig@igb-berlin.de

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