Innovationsplattform Zukunftsstadt
Um gute Ideen schneller in den Alltag der Städte zu bringen, startete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) die Innovationsplattform „Zukunftsstadt" (IPZ).
Weltweit leben mehr als die Hälfte, in Deutschland sogar drei von vier Menschen, in Städten. Bis zum Jahr 2050 werden über 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Städte verbrauchen schon jetzt bis zu 80 Prozent der weltweit erzeugten Energie, erwirtschaften rund 80 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts und sind für bis zu 70 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes der Menschheit verantwortlich.
Die Herausforderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung sind enorm und wurden daher 2012 in der sog. Hightech-Strategie der Bundesregierung aufgegriffen. Mit ihr wurde das Zukunftsprojekt der „CO2-neutralen, klimaangepassten und energieeffizienten Stadt" definiert. Um dieses Ziel zu erreichen und die „Zukunftsstadt" zu verwirklichen, haben sich die Ressorts für Forschung, Umwelt, Bau, Wirtschaft und Verkehr zusammengetan und Expertinnen und Experten zu einer Nationalen Plattform Zukunftsstadt eingeladen. Über 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft haben dort zwei Jahre lang in einem innovativen Agendaprozess – anwendungsorientiert, ressortübergreifend und transdisziplinär – beraten, welche die dringendsten Forschungsfragen sind, die gelöst werden müssen, um den nachhaltigen Umbau unserer Städte voran zu bringen.
Ihre Antworten haben sie im Jahr 2015 in ihrer Strategischen Forschungs- und Innovationsagenda – kurz der FINA – zusammengetragen. Die FINA ist dezidiert ein Papier der Akteure, nicht der Politik. Die Städte erwarten von der Wissenschaft einen relevanten Beitrag für die Lösung ihrer Probleme. Dem hat der Staatssekretärsausschuss für Nachhaltigkeit der Bundesregierung Rechnung getragen. Er hat die Einrichtung der Innovationsplattform Zukunftsstadt (IPZ) beschlossen.
Als Teil des interministeriellen Arbeitskreises „Stadt" („IMA STADT") nimmt die Innovationsplattform Zukunftsstadt die Ergebnisse auf. Die thematische Ausrichtung der IPZ erfolgt im sogenannten Managementboard. Zusammen mit den Partnerressorts BMBF, BMUV, BMI, BMDV und BMWK werden hier Inhalte bzw. Themen priorisiert und in einer Programmatik festgehalten. Ziel der IPZ ist, eine anwendungsorientierte und – wo möglich – ressortübergreifende sowie transdisziplinäre Forschungs- und Innovationsprogrammatik zu entwickeln. Aufbauend bzw. ergänzend zu bestehenden Vorhaben zur Zukunftsstadt sollen bei Bedarf ressortübergreifend neue, gemeinsam abgestimmte und integrierte Programme und Initiativen unter Wahrung der Ressortzuständigkeiten entwickelt werden. Das BMBF trägt dazu in seiner Leitinitiative Zukunftsstadt seit 2015 ca. 150 Millionen Euro bei.
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