Das Projekt „HeWeCon“ aus der BMBF-Fördermaßnahme „Nachwuchsgruppen Globaler Wandel: Klima, Umwelt und Gesundheit“ erforscht die Auswirkungen des Wetters auf die menschliche Gesundheit

Der Klimawandel führt zu Extremwetter wie Starkregen oder Hitze. Deshalb untersucht die Nachwuchsgruppe HeWeCon die Folgen von unterschiedlichen Wetterbedingungen auf die körperliche und mentale Gesundheit.

Der Klimawandel führt zu häufigeren, intensiveren und länger andauernden Extremwetterereignissen, wie Hitze, Sturm und Überflutungen, die sich negativ auf die Bevölkerungsgesundheit und die Gesundheitsversorgung auswirken. Diese negativen Folgen werden sich in Zukunft verstärken. Insbesondere Kinder und ältere Menschen sowie Menschen mit Vorerkrankungen sind zum Beispiel bei Hitze einem erhöhten gesundheitlichen Risiko ausgesetzt.

Ziel der Nachwuchsgruppe „HeWeCon" (Health Effects of Weather Conditions) ist es, die Auswirkungen von Wetterbedingungen auf die Gesundheit zu untersuchen. So zielt HeWeCon darauf ab, sowohl gesundheitsbeeinträchtigende Wetterlagen als auch wetterabhängige Gesundheitszustände aufzudecken, insbesondere solche, die bisher wenig untersucht sind.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Nachwuchsgruppe untersuchen dafür direkte und indirekte Zusammenhänge zwischen Wetter und Gesundheit explorativ. Dazu werden anonymisierte Krankenkassendaten genutzt, durch die individuelle Charakteristika und Risikofaktoren wie Geschlecht, Alter, Pflegebedürftigkeit sowie Vorerkrankungen berücksichtigt werden können. Diese Daten werden unter anderem mit Daten von Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes mittels moderner statistischer Methoden zusammengeführt. Darauf aufbauend wird ein Risikoprädiktionstool (Vorhersagewerkzeug) entwickelt, um das Risiko vulnerabler, also verletzlicher Personen bei den identifizierten Wetterbedingungen einschätzen und bewerten zu können.

Die Forschenden untersuchen und prognostizieren des Weiteren auch gesundheitsökonomische Effekte, die durch Extremwetterereignisse verursacht und auch auf diese zurückgeführt werden können. Dazu gehören beispielsweise die Arbeitsunfähigkeit, wodurch die Kosten der Gesundheitsversorgung steigen.

Das neue digitale Risikoprädiktions-Tool kann als Wetterwarnsystem implementiert werden. Es erlaubt eine gezielte Ansprache der Risikogruppen entsprechend gesundheitlich relevanter Wetterlagen. So können diese Personen frühzeitig auf Risiken aufmerksam gemacht und zur Prävention motiviert werden. Gleichzeitig kann das Tool die vermehrte Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen unter bestimmten Wetterbedingungen voraussagen. Dies kann beispielsweise die Ressourcenplanung in Notfalleinrichtungen der Gesundheitsversorgung unterstützen. Zudem kann durch das Tool beziffert werden, welche gesundheitliche und insbesondere gesundheitsökonomische Last Extremwetterereignisse verursachen. Diese Effekte können mithilfe von Klimamodellen unter Berücksichtigung verschiedener Szenarien fundiert abgeschätzt werden und so die Debatte um notwendige Maßnahmen zur Klimaanpassung mit Fakten unterfüttern.

Das BMBF fördert HeWeCon von 2023 bis 2028 mit rund 1,5 Millionen Euro.

Projektleitung:
Dr. Claudia Konnopka
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
Martinistr. 52, 20246 Hamburg
Tel.: +49 (0) 40 7410-54480
E-Mail: c.konnopka@uke.de

Zusammenarbeit mit:

Prof. Dr. Hans-Helmut König (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf)

Prof. Dr. Felix Ament (Universität Hamburg)

Christian Günster (Wissenschaftliches Institut der AOK)

Prof. Dr. Martin Spindler (Universität Hamburg)

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