16.06.2020 31.03.2025
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Wasserforschung im Nahen und Mittleren Osten (MEWAC)

Nahezu alle Staaten im Nahen und Mittleren Osten leiden unter stark zunehmendem Wassermangel. Sie stellen weltweit die Gruppe der am intensivsten von Wasserstress betroffenen Länder dar. In den kommenden Jahren sind daher in dieser Region erhebliche Investitionen und Innovationen im Wassersektor erforderlich. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt mit einer Fördermaßnahme zur Wasserforschung im Nahen und Mittleren Osten (MEWAC; Middle East Regional Water Research Cooperation Program) die Entwicklung neuer Technologien und Konzepte, die die Wassernutzungseffizienz erhöhen und ein integriertes Wasserressourcenmanagement über Ländergrenzen hinweg begünstigen.

In vielen Regionen des Nahen und Mittleren Ostens hängt die Wasserversorgung von Stauseen und der Nutzung von Grundwasservorkommen ab. Die Grundwasservorräte werden jedoch oft nur in geringem Maß neugebildet und daher bei den aktuellen Entnahmeraten in wenigen Jahrzehnten weitgehend aufgebraucht sein. Bereits heute herrscht eine hohe Nutzungskonkurrenz, die zu einer Übernutzung der Wasserressourcen sowie der Verschlechterung der Lebensbedingungen und dem Verlust von Ökosystemen führt. Hinzu kommt eine in dieser Region besonders starke Ausprägung des globalen Klimawandels. Die durch Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum steigenden Abwassermengen treffen auf eine unzureichende Abwasserinfrastruktur, verbunden mit ungenutzten Potenzialen bei der Wasserwiederverwendung.

Zwar existieren in einzelnen Ländern wie z. B. Israel bereits leistungsfähige, an die Region angepasste Ansätze. Diese breiten sich jedoch aufgrund der politischen Verhältnisse zwischen den Akteuren nur bedingt aus. Dringend benötigt werden daher grenzüberschreitende multilaterale Forschungsprojekte, die neue Lösungen entwickeln und einen wichtigen Beitrag zum Austausch in der Region leisten können.

Mit der Förderrichtlinie zur Wasserforschung im Nahen und Mittleren Osten (MEWAC) unterstützt das BMBF multilaterale Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu innovativen Wassertechnologien oder effizienten Managementansätzen im Wassersektor. Die Arbeiten leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs), insbesondere SDG 6 (Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen) sowie auch SDG 2 (Kein Hunger), SDG 3 (Gesundheit), SDG 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden), SDG 15 (Leben an Land) und SDG 16 (Frieden). Relevante Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft werden von Anfang an mit eingebunden, um Praxisbezug und Verwertung der Forschungsergebnisse sicherzustellen. Die Förderrichtlinie ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltige Entwicklung – FONA".

Gefördert werden Forschungsvorhaben in den folgenden Themenfeldern:

  • Technologien zur Erhöhung der Wassernutzungseffizienz;
  • Integriertes Wasserressourcenmanagement.

Die Projekte sind zwei Modulen zugeordnet:

Modul A: Multilaterale Kooperationen zwischen Forschungspartnern aus Deutschland, Israel und mindestens einem weiteren Land aus dem Nahen und Mittleren Osten; korrespondierende Bekanntmachung des Ministry of Science & Technology, Israel

Für dieses Modul wurden drei Projektverbünde ausgewählt, die jeweils zum 01.07.2021 begonnen haben:

  • EXALT: Koppelung thermischer Entsalzung und Ausschleusung von entwässertem Salz mit hydroponischer Pflanzenproduktion mittels Wärmepumpen
    Kontakt: Dr. Jörn Germer, Universität Hohenheim

  • TransFresh: Echtzeitmodellierung und Management grenzüberschreitender Wasserressourcen am Fallbeispiel Yarmouk
    Kontakt: Dr. Christian Siebert, H3 GmbH

  • GRaCCE: Grundwasserneubildung und Klimaänderungen – Quantifizierung der Resilienz von Karstgrundwasserressourcen für Dürre
    Kontakt: Prof. Dr. Martin Sauter, Universität Göttingen

Zusätzliche Informationen zu bi-lateralen Wassertechnologie-Projekten zwischen Deutschland und Israel finden Sie hier.

Modul B: Multilaterale Kooperationen zwischen Forschungspartnern aus Deutschland und mindestens zwei weiteren Ländern aus dem Nahen und Mittleren Osten

Für dieses Modul wurden vier Projektverbünde ausgewählt, die jeweils zum 01.07.2021 begonnen haben:

  • HighRec: Erhöhung der Nutzungseffizienz in der Brackwasserentsalzung für landwirtschaftliche Anwendungen
    Kontakt: Dr. Joachim Koschikowski, Fraunhofer-Gesellschaft ISE

  • MiningWater: Einsatz innovativer Techniken zur Senkung des Frischwasserbedarfs durch Wasserrückgewinnung aus Bergbauabwässern
    Kontakt: Martin Hubrich, VDEh-Betriebsforschungsinstitut 

  • FEMAR: Anwendungspotential der Grundwasseranreicherung für eine sichere und nachhaltige Wasserversorgung
    Kontakt: Prof. Dr. Thomas Grischek, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH)

  • HydroDeSal: Meerwasserentsalzung durch Vorwärtsosmose mittels thermoresponsiver Hydrogele für kleine Dörfer in der Nähe des Persischen Golfs
    Kontakt: Prof. Dr. Sebastian Seiffert, Universität Mainz

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