COP27: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung auf der Weltklimakonferenz 2022

Vom 6. bis 18. November 2022 findet in Scharm el-Scheich, Ägypten, die 27. UNFCCC-Vertragsstaatenkonferenz (COP27) statt. Die klimapolitischen Verhandlungen werden von einer Klimamesse begleitet, auf der sich vielfältige Akteure hinsichtlich der Umsetzung des Übereinkommens von Paris austauschen können. Im Deutschen Pavillon werden vom BMBF geförderte Fördermaßnahmen an verschiedenen Aktivitäten beteiligt sein.

Auf der COP27 werden die Vertragsparteien des Pariser Klimaabkommens die Gestaltung des Arbeitsprogramms zur Minderung des Klimawandels diskutieren. Ziel ist es, die globalen Emissionen bis 2030 zu halbieren, um die globale Erwärmung auf 1,5 °C begrenzen zu können. Zudem wird der fachliche Dialog zur globalen Bestandsaufnahme (Global Stocktake) des gemeinsamen Fortschritts hinsichtlich der Ziele des Pariser Klimaabkommens fortgesetzt. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Umgang mit klimawandelbedingten Schäden und Verlusten (Loss and Damage). Auch Klimafinanzierung steht im Zentrum der Verhandlungen. Dabei geht es einerseits um Unterstützung für Entwicklungsländer und andererseits darum, wie die globalen Finanzflüsse in Einklang mit den Zielen des Klimaabkommens gebracht werden können.

Auf der begleitenden Klimamesse zeigen BMBF-Fördermaßnahmen: Erfolgreiche Klimapolitik braucht Klimaforschung – Forschung bietet die Wissensbasis und damit Orientierung für faktenbasierte politische Entscheidungen. Auch bei der Entwicklung von Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels spielen Forschung und Innovation eine Schlüsselrolle. Die globale Natur der gegenwärtigen Krisen macht klar: Ohne Zusammenarbeit geht es nicht. Internationale Forschungskooperationen gehen hier mit gutem Beispiel voran.

 

Side Events im Deutschen Pavillon:

Alle Side Events im Deutschen Pavillon werden auf der Plattform www.german-climate-pavilion.de live gestreamt und können auch im Nachhinein angeschaut werden.

  • 10. November 2022, 10:30–11:30 Uhr: BMBF-Side Event "Forschung über CO2-Entnahmemethoden aus der Atmosphäre (CDR)"

    Forschende der BMBF-Forschungsprogramme CDRterra und CDRmare präsentieren das gesamte Spektrum an Forschungsfragen und -aktivitäten zu marinen und landbasierten CO2-Entnahmemethoden und diskutieren mit internationalen Expertinnen und Experten die Rolle von CO2-Entnahme aus der Atmosphäre für die Umsetzung der Pariser Klimaziele.

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  • 10. November 2022, 17:30–19:00 Uhr: wissenschaftliches Side Event "Food Security in multiple crises"

    Der Krieg gegen die Ukraine verschärft bestehende Ernährungsrisiken weltweit. Es stehen unterschiedliche Lösungsansätze dazu im Raum, die teilweise im Widerspruch zu den Zielen einer klimaresilienten Entwicklung stehen, wenn zum Beispiel der Naturschutz vernachlässigt wird, um mehr Flächen für Landwirtschaft zu gewinnen. Expertinnen und Experten des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Autorinnen und Autoren des Sechsten IPCC-Sachstandsberichts diskutieren über „Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit" und Vertreter der Zivilgesellschaft präsentieren dazu die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und mögliche Lösungsansätze.

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  • 11. November 2022, 12:30–14:00 Uhr: BMWK-Side Event "Financing the ramp-up of global hydrogen markets: The way forward and first experiences from early movers"

    Um grünen Wasserstoff bis 2030 erschwinglich und weltweit verfügbar zu machen, ist ein enormer Anstieg der entsprechenden Investitionen erforderlich. Fachleute aus der H2Global-Initiative der Bundesregierung, aus dem BMBF-finanzierten Wissenschaftszentrum SASSCAL im Süden Afrikas sowie aus Großbritannien und den USA diskutieren, welche Rolle öffentliche Mittel für die Verringerung des Investitionsrisikos und die Mobilisierung privater Mittel spielen, und welche Maßnahmen von politischer Seite aus getroffen werden müssen, um die erforderlichen Finanzstrukturen zu entwickeln.

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  • 14. November 2022, 15:00–16:30 Uhr: wissenschaftliches Side Event "Knowledge for sustainable and resilient cities in times of climate change: Latest findings and persisting needs"

    Im Jahr 2050 werden 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Vor allem in schnell wachsenden Städten konzentrieren sich Probleme wie überlastete Infrastruktursysteme, Luftverschmutzung sowie Verkehrs- und Abfallaufkommen. Diese werden durch den Klimawandel weiter verstärkt. Wie können solche Städte resilienter gemacht werden? Neben transdisziplinären Erfahrungen aus Deutschland von der BMBF-Sofortmaßnahme KAHR und aus Südostasien innerhalb der BMBF-Fördermaßnahme Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen, werden die wichtigsten Ergebnisse des Sechsten IPCC-Sachstandsberichts (AR6) und eine darauf basierende „Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung in Städten" präsentiert.

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Side Events in anderen Pavillons oder direkt bei UNFCCC:

  • 12.11.2022, 14:00–15:30 Uhr: UNFCCC Side Event "Policy Developments for Carbon Dioxide Removal – Experiences from Research and Practice"

    Im Zentrum dieses Side Events, das von Fachleuten des Forschungsprojekts CDR-PoEt der BMBF-Fördermaßnahme gemeinsam mit der Isländischen Regierung ausgerichtet wird, steht das Thema „Politik und Ethik der CO2-Entnahme" sowie Erfahrungen aus Wissenschaft und Praxis.

  • 17.11.2022, 15:45–17:15 Uhr: UNFCCC Side Event "Launching an EU Climate Summit to maximize synergy of EU Research Governance and Innovation"

    Die wichtigsten politischen Instrumente der EU für Minderung und Anpassung sowie der Start des „European Climate Summit" im März 2023 werden erörtert und der politische Prozess von der Klimawissenschaft bis zur politischen Entscheidungsfindung diskutiert.

    An dem Side Event, dass vom Euro-Mediterranean Center on Climate Change (CMCC) organisiert wird, wirkt unter anderem die europäische Joint Programming Initiative „JPI Climate" mit, an der auch das BMBF beteiligt ist.

 

Weitere Aktivitäten:

  • Klima-Kompetenzzentren in Afrika: Neben der Teilnahme an Side Events sind die BMBF-Klimakompetenzzentren WASCAL und SASSCAL im westlichen und südlichen Afrika mit weiteren Formaten aktiv auf der COP27 vertreten. So findet unter anderem eine Ambassador Tour von einer Delegation des westafrikanischen Klimakompetenzzentrums WASCAL statt.

  • Meet the Scientist
    Am Deutschen Pavillon diskutieren in der Mittagszeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit interessierten Besucherinnen und Besuchern über die wissenschaftlichen Hintergründe von Klimapolitik. In diesem ungezwungenen und informellen Austauschformat sollen Gespräche zustande kommen, die sowohl das Verständnis für wissenschaftliche Erkenntnisse erhöhen als auch die Personen dahinter greifbar machen.

 

Überblick von "Meet the Scientist":