Einheit von Natur und Mensch

Dr. Jan Hanspach erforscht mit seinem Team die biokulturelle Diversität in Agrarlandschaften des Globalen Südens im Projekt BioKultDiv.

Wilde Tiere und ferne Länder

Jan Hanspach wollte schon immer mehr über Pflanzen und Tiere erfahren und natürliche Ökosysteme verstehen und auch erleben. Er ist im Erzgebirge aufgwachsen und hat als kleiner Junge von wilden Tieren und fernen Ländern geträumt. So entstand der Wunsch, Biologie zu studieren.

Während der Arbeit an seiner Dissertation hatte er dann das Gefühl, dass das disziplinäre wissenschaftliche Arbeiten nicht ausreichen würde, um gesellschaftliche Probleme angemessen zu bearbeiten, geschweige denn zu lösen. Deshalb entschied er sich nach der Promotion, sozial-ökologisch zu forschen und dabei auch transdisziplinär zu arbeiten.

Der Traum nach den fernen Ländern hat sich für Dr. Hanspach mit der Nach-wuchsgruppenleitung erfüllt. Er forscht inzwischen mit seinem Team Projekt „Bio-KultDiv" zur biokulturellen Diversität in den Agrarlandschaften Boliviens.

BioKultDiv

Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Verknüpfung zwischen biokultureller Vielfalt und Nachhaltigkeit in den Agrarlandschaften des globalen Südens systematisch zu erfassen. Dabei liefert die Fallstudie Orientierungs- und Systemwissen über die Wechselbeziehungen zwischen biokultureller Diversität und Nachhaltigkeit. „Bei unseren Fallstudien in Bolivien arbeiten wir mit kleinbäuerlichen Gemeinschaften und NGOs zusammen und ich bin sehr gespannt, was dabei herauskommen wird", so Hanspach. Es geht dabei auch um Nahrungssicherheit und Nahrungssouveränität und wie sie in der Landschaft umgesetzt wird. Das Team möchte dabei erforschen, wie wissenschaftliches Wissen und traditionelles Wissen von den Vorfahren, innerhalb eines Agrarsystems ausgehandelt und umgesetzt werden kann. „Je nachdem, was dann dominiert, gibt es verschiedene Nachhaltigkeitsergebnisse", erklärt Hanspach. So soll eine Transformation hin zu einer gerechteren und umweltfreundlicheren Wirtschafts- und Lebensweise gelingen.

Arbeit und Familie

Jan Hanspach genießt es sehr, bei seiner Forschungsarbeit Länder nicht nur als Tourist kennenzulernen, sondern dort auch zu arbeiten. Ein Wermutstropfen dabei aber sei, „dass meine Familie dann schon mal ein paar Wochen ohne mich klar-kommen muss. Solche längeren Forschungsreisen sind laut Hanspach mit der Familie nicht gut vereinbar: „Glücklicherweise sind seine beiden Kinder schon relativ selbständig und meine Frau kann durch ihre Teilzeitarbeit relativ viel Zeit mit ihnen verbringen."

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